Gleinalmtunnel wieder frei: Ermittlungen laufen

Seit Donnerstagnachmittag herrscht auf der Gleinalm-Route wieder freie Fahrt. Die Sperre nach dem Brand eines umgebauten Busses wurde aufgehoben. Noch nicht abgeschlossen sind die polizeilichen Ermittlungen.

Drei Wochen lang war die Fahrt durch den Gleinalmtunnel auf der Phyrnautobahn (A9) nicht möglich, weil nach dem Brand eines umgebauten Busses großer Schaden entstanden war, der behoben werden musste - mehr dazu in Gleinalmtunnel nach Brand einen Monat gesperrt (5.8.2016).

Grünes Licht seit 14.00 Uhr

Insgesamt kostete die Sanierung 500.000 Euro, weit größer ist allerdings der finanzielle Schaden durch den Mautentgang während der langen Sperre - mehr dazu in Gleinalmtunnel: Drei Mio. Euro Mautentgang (23.8.2016).

Donnerstag, 14.00 Uhr, wurde der Tunnel wieder für den Verkehr freigegeben, die Ampeln schalteten wieder auf Grün. Wieder entlastet sind damit die Semmeringschnellstraße (S6) und die Brucker Schnellstraße (S35), was vor allem die Anreise zur Airpower am 2. und 3. September erleichtern dürfte.

Gleinalmtunnel kurz vor Wiedereröffnung

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Die letzten Arbeiten vor der Öffnung des Gleinalmtunnels

Mautpersonal wieder im Einsatz

Auch das Mautpersonal ist wieder im Einsatz. 40 Mautner waren von der dreiwöchigen Tunnelsperre und der damit verbundenen Zwangspause betroffen. Laut ASFINAG wurde aber gemeinsam mit Geschäftsführung, Betriebsrat und den Mitarbeitern eine Lösung gefunden, die für alle zufriedenstellend gewesen sei.

Weitere Ermittlungen nötig

Noch nicht abgeschlossen sind die polizeilichen Ermittlungen. Die Polizei wartet unter anderem noch auf die Einvernahme des Buslenkers durch die Kollegen in Dänemark. Denn der Lenker war nach dem Unfall zunächst mit einer leichten Rauchgasvergiftung ins LKH Hochsteiermark eingeliefert worden und nur einen Tag später nach Dänemark zurückgereist.

Gleinalmtunnel kurz vor Wiedereröffnung

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40 Quadratmeter der Tunneldecke mussten zur Gänze erneuert werden

Das ausgebrannte Wrack des dänischen Busses steht derzeit auf einem Parkplatz eines Speditionsunternehmens in Gleisdorf. Dort wird es von KFZ-Sachverständigen untersucht. Der polizeiliche Abschlussbericht werde daher erst in den nächsten Wochen an die Staatsanwaltschaft Graz ergehen können, sagte der Leiter der Autobahn-Polizeiinspektion Gleinalm, Harald Leitner.

Schadensmeldung bei Versicherung

Die ASFINAG wird voraussichtlich bereits nächste Woche den entstandenen Schaden bei der Haftpflichtversicherung des Unfalllenkers melden. Bis zu vier Millionen Euro werden es sein, schätzt der Geschäftsführer der ASFINAG, Rainer Kienreich. Diese Summe setze sich zusammen aus dem Mautentgang, den Bauschäden und Überstunden des Personals: „Ich gehe davon aus, dass alle unsere Schäden, die wir eben dadurch erlitten haben, dass die abgedeckt werden. Das ist auch Usus oder üblich, soweit ich das weiß, bei Haftpflichtversicherungen. Das kann ja nicht am Rücken des Geschädigten ausgetragen werden.“

Einbußen auch bei den Frächtern

Einbußen sind durch die Tunnelsperre aber auch den steirischen Frächtern entstanden, wie der Obmann der steirischen Transporteure, Albert Moder, am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte: „Die Sperre des Gleinalmtunnels kostete der Transportwirtschaft rund 2,5 Millionen Euro.“ Weniger problematisch seien dabei die Mautkosten auf der Umleitungsstrecke gewesen als vielmehr die zusätzliche Zeit, so Moder. So hätten die Frächter pro Fahrtrichtung eine längere Fahrzeit von bis zu einer dreiviertel Stunde gehabt.