Isovoltaic verlagert Produktion: 60 Jobs weg

Der steirische Fotovoltaik-Komponentenhersteller Isovoltaic verlagert einen Großteil seiner Produktion nach China. Dies wirkt sich am Stammsitz Lebring aus: 60 von 94 Mitarbeitern wurden am Freitag zur Kündigung angemeldet.

Erst am 20. September war das Management-Buy-out von Vorstandsvorsitzendem Thomas E. Rossegger bekanntgegeben worden. Dieser hatte jeweils 50 Prozent der Aktien der Isovoltaic AG von der TIBAG Beteiligungen GmbH und der CIAG-Beteiligungen GmbH erworben.

Chinesischer Standort wird ausgebaut

Kurz danach wurde offenbar die Entscheidung zur Konzentration auf den chinesischen Markt getroffen: Der Standort in Suzhou mit rund 80 Mitarbeitern werde ausgebaut und soll künftig den chinesischen Markt und die asiatischen Märkte bedienen. Das Asiengeschäft mache den Großteil des Geschäfts aus, heißt es. In Suzhou werde nun unter anderem eine neue Kaschieranlage gebaut, dafür brauche es das Know-how der steirischen Mitarbeiter - man werde einigen anbieten, nach China zu wechseln. Wie viele Mitarbeiter gehen müssten, werde auch die wirtschaftliche Entwicklung zeigen - 60 sei die Höchstzahl.

Entwicklung bleibt in Lebring

Am Standort Lebring verbleiben das Hauptquartier, die Produktentwicklung und die Prozesstechnologie. „Das europäische Geschäft steht auf dem Prüfstand“, so Rossegger, „chinesische Modulhersteller fluten derzeit den Weltmarkt mit ihren günstigen Anlagen und haben dadurch den weiteren Preisverfall der Komponenten der Solarmodule vorangetrieben.“ Man müsse dort sein, wo sich die Kunden befänden.

Von der Restrukturierung sind 60 von derzeit 94 Arbeitsplätzen in Österreich betroffen. Man werde sich in den nächsten Tagen mit der Belegschaftsvertretung zusammensetzen, um eine sozial verträgliche Lösung für jeden betroffenen Mitarbeiter zu ermöglichen, ein Sozialplan soll ausgearbeitet werden. Alle europäischen Kunden werden weiterhin aus Lebring beliefert.

Produktinnovation sorgt für kleine Hoffnung

Allerdings gibt es für Lebring mit einer Produktinnovation Aussicht auf Besserung: Eine neue Rückseitenfolie speziell für den europäischen Markt wird dem Unternehmen zufolge gerade durch Entwicklungspartner getestet. Diese soll noch 2017 auf dem Markt eingeführt werden. Rossegger hofft, spätestens 2018 wieder Gewinne zu schreiben.

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