Anwalt kämpft gegen Grazer Autokratzerin

Seit Monaten zerkratzt eine Frau im Raum Graz Autos - und die Polizei kann nichts unternehmen, da sie als unzurechnungsfähig gilt. Ein Grazer Anwalt glaubt nun, einen Rechtsweg gefunden zu haben, die Beschädigungen abzustellen.

Hunderte Autos wurden in den letzten Monaten und Jahren mit einem auffälligen Zickzackmuster zerkratzt - mehr dazu in Hunderte Autos zerkratzt - Frau bleibt unbestraft (5.10.2016), Grazerin zerkratzte aus Wut dutzende Autos (14.8.2015) und in 33-Jährige zerkratzte in Graz mindestens 30 Autos (12.6.2014). Schon mehrfach forschte die Polizei eine heute 35-Jährige als mutmaßliche Täterin aus; da sie aber psychisch krank ist, hieß es bisher gegenüber den Geschädigten, sei rechtlich nicht viel zu machen.

Zerkratzes Auto

ORF

Das will der Grazer Anwalt Klaus Zotter - auch sein Auto wurde schon dreimal zerkratzt - so nicht hinnehmen: „Ich habe im Grunde denselben Zugang, wie viele andere auch, nämlich den, dass es nicht sein kann, dass es bei uns keinerlei Möglichkeiten gibt, das in den Griff zu bekommen.“

„Es gibt unter Umständen Möglichkeiten“

Der Grazer Anwalt will jene in die Pflicht nehmen, die für die Frau zuständig sind, „sprich Trägerin des Pflegeheims und Sachwalterin, die ja berechtigt ist, für die betroffene Dame Verträge abzuschließen. Gibt es in dieser Konstellation Möglichkeiten, um auf die Dame einzuwirken und dafür zu sorgen, wenn sie nach Graz kommt - sie wohnt ja außerhalb -, dass sie einen Begleiter gestellt bekommt oder ähnliche Schritte. Jedenfalls gibt es hier unter Umständen Möglichkeiten, solche Schäden zu verhindern“, so Zotter.

Gesamtschaden liegt bei rund einer Million Euro

Brieflich wurde jetzt einmal der Pflegeheimbetreiber aufgefordert, jenen Vertrag offenzulegen, den das Heim mit der Sachwalterin der Frau abgeschlossen hat. Mit großem Entgegenkommen rechnet der Anwalt eher nicht, der Weg vor Gericht erscheint ihm wahrscheinlich. „Wenn man den Medienberichten glauben darf, dann gibt es im Laufe der letzten Jahre über 1.000 Beschädigungen, und die Kosten einer Fachwerkstätte für die Reparatur einer Türe belaufen sich auf rund 1.000 Euro - das heißt, wir reden hier von einem Gesamtschaden von rund einer Million Euro. Das hat also schon wirklich Dimensionen angenommen, und schon aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Sache einmal weiter zu prüfen.“

Dass Geschädigte irgendwann einmal auch ihren Schaden ersetzt bekommen, das sei - so der Anwalt - dennoch höchst unwahrscheinlich.