Polizeigewerkschaft fordert Personalaufstockung

Nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt hat die steirische Polizei ihre Präsenz in der Öffentlichkeit bis Silvester erhöht. Einmal mehr verlangt die Polizeigewerkschaft, das Personal aufzustocken.

Nach der Lkw-Todesfahrt durch einen Berliner Weihnachtsmarkt werden alle verfügbaren steirischen Polizeikräfte für mehr Sicherheit in den Außendienst geschickt: „Wir haben angeordnet, dass bis Silvester die Büroarbeit auf ein notwendiges Maß herabgesetzt wird, sodass alles Verfügbare auf die Straße kommt. Kommen wir damit nicht aus - was vermutlich der Fall sein wird - werden Kollegen Überstunden machen“, kündigte der stellvertretende Landespolizeidirektor Manfred Komericky an - mehr dazu in Terror in Berlin: Sicherheit wird verstärkt.

„Haben hier einen hohen Standard“

Der Vorsitzende der steirischen Polizeigewerkschaft, Eduard Tschernko von der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG), unterstreicht, „dass wir für die Sicherheit verantwortlich sind, ist selbstverständlich, wir haben jedoch genauso ein Anrecht auf Weihnachten und Feiertage. Wir haben sehr viele Beamte für die Grenzsicherung abgestellt - und solange wir Beamte aus der Steiermark ins Burgenland zuteilen müssen, wird es für uns sicher ein Problem werden“.

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Rund 2.500 Polizeibeamte gibt es in der Steiermark - zurzeit erhöhen sie ihre Präsenz in der Öffentlichkeit

Terroranschlägen, so sehr sie sich auch häufen, liegt der Überraschungsmoment zugrunde. Komericky betont: „Wir sind ständig bemüht, die Ausbildung auf die aktuellen Ereignisse anzupassen. Ich traue mich zu sagen, dass wir hier einen hohen Standard haben.“

„Werden auch weiterhin mehr Personal einfordern“

Bei der Gewerkschaft sieht man das in einem anderen Licht: „Wir sind in einer Situation, die es bis jetzt in dieser Form nicht gegeben hat, haben nur sehr wenig Erfahrung. Wenn es dann soweit ist, wird wieder am grünen Tisch entschieden werden, ob Ausbildung und Ausrüstung genügen“, so Markus Köppel von der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG).

„Mehr Ausbildung werden wir sicher wieder einfordern, wenn die Sache so weitergeht. Wir sind seit zwei Jahren extrem belastet mit den ganzen Migrationsgeschichten. Irgendwann sind wir auch am Ende unserer Kräfte und werden natürlich auch weiterhin mehr Personal einfordern“, so Eduard Tschernko. Rund 2.500 Polizeibeamte gibt es in der Steiermark, heuer gab es 250 Neuaufnahmen, kommendes Jahr soll es 200 geben.

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