Graz-Wahl: So will die ÖVP vorne bleiben

Platz eins halten, und das mit rund 38 Prozent - das sind die Ziele der ÖVP bei der Grazer Gemeinderatswahl. Um das zu erreichen, setzt Bürgermeister Siegfried Nagl neben Sicherheit, Bildung und Kultur auch auf leistbares Wohnen.

Siegfried Nagl ist im Wahlkampf-Modus - er gibt sich routiniert und angriffslustig gegenüber den anderen Parteien. Und Nagl weiß, was er tut, ist es doch sein insgesamt fünfter Gemeinderats-Wahlkampf, der dritte als Bürgermeister: „Es geht mir schon darum, den Menschen Furcht und Angst zu nehmen und dieses Miteinander, diese Geborgenheit mit meiner Volkspartei zum Ausdruck zu bringen“, so Nagl.

„Bildung das wichtigste Kapital“

Während die anderen Parteien Zielgruppen-Politik betreiben würden, wolle er mit der Grazer ÖVP ein Bürgermeister für alle sein. Nagl setzt auf das Thema Sicherheit, kündigt mobile Polizei-Wachzimmer, mehr Personal für Sicherheitsbehörden und die Ordnungswache an. Seine Hauptanliegen seien aber Bildung und Wohnen: „Bildung ist das wichtigste Kapital der Freiheit. Das zweite ist Eigentum.“

Über 17.000 Wohnungen wurden in den letzten fünf Jahren in Graz gebaut - künftig sollen sie auch für einkommensschwache Menschen wieder leistbar werden: „Ich möchte durch die Schaffung eines Siedlungsfonds - wie es ihn schon einmal gegeben hat - mit relativ großen Durchrechnungszeiträumen zwischen 20 und 30 Jahren Investitionsmittel ausstellen, durch die Menschen die Gelegenheit haben, vom 20 bis zum 45 oder 50 Lebensjahr ein Eigentum zu schaffen, wie das für unsere Eltern auch möglich war“, so der Bürgermeister.

„Kunst und Kultur als wichtigstes Ressort“

Ein weiteres wichtiges Thema für die Grazer Volkspartei: Kultur. Unter dem Motto „Kulturpolitik braucht Menschen, die brennen“ rief Nagl Kunst und Kultur als wichtigstes Ressort für Graz aus und gewann dafür neben dem ehemaligen Kulturstadtrat Helmut Strobl (ÖVP) mit dem früheren Grazer SPÖ-Klubchef und Kulturstadtrat Michael Grossmann einen - zumindest aus parteipolitischer Sicht - überraschenden Mitstreiter - mehr dazu in Ex-SPÖ-Klubchef kämpft für ÖVP.

Nagl

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Scharfe Kritik an KPÖ

Nagl setzt auch auf das Thema Nah-Erholung, will den Plabutsch mit einer Seilbahn beleben - und hat auch die Murgondel noch nicht ad acta gelegt. Beim Thema Murkraftwerk spart er nicht mit Kritik an Vizebürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ): „Wer das ganze Jahr über Armut und Almosen und wie man sie verteilt, redet, der sollte auch dazusagen, dass er mit aller Gewalt mit dabei sein wollte, 1.800 Jobs, die es jetzt für zwei Jahre gibt, zu verhindern“ - mehr dazu in Energie Steiermark beschließt Murkraftwerk-Bau (5.12.2016).

Nagl will mit der ÖVP am 5. Februar die stimmenstärkste Partei bleiben, er hofft, ähnlich gut abzuschneiden wie 2008, als man über 38 Prozent der Wählerstimmen erreichte.

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