Graz-Wahl: Die Pläne der Parteien zum Wohnen

Die meisten jener zehn Parteien, die am 5. Februar in Graz zur Wahl stehen, versprechen, das Wohnen in Graz wieder erschwinglich zu machen - mit unterschiedlichen Vorschlägen, auch was generell leistbares Leben betrifft.

Die steirische Landeshauptstadt Graz wächst rasch, um 4.000 bis 5.000 Menschen pro Jahr. Dieses Wachstum schlägt sich auch auf den Gemeinderatswahlkampf nieder, denn Graz braucht mehr Wohnraum, vor allem leistbaren Wohnraum.

Wer in Graz auf dem freien Markt eine Neuwohnung mietet, muss mit einem Quadratmeterpreis von knapp unter 30 Euro rechnen: Das ist nicht nur für jene 30.000 Grazer zu viel, die als armutsgefährdet gelten - das trifft weit mehr.

KPÖ: Stadt soll Wohnungen bauen

Die für Wohnbau zuständige Vizebürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) verlangt deshalb, dass die Stadt Graz entweder selbst mehr Wohnungen baut oder Genossenschaften bauen lässt und dort ein Bezugsrecht hat. "564 Wohnungen sind jetzt geschaffen worden, für weitere 550 Wohnungen für die kommende Periode haben wir schon teilweise Grundstücke angekauft bzw. sind sie in Planung“, so Kahr. Außerdem will die KPÖ einen bereits existierenden Fonds aufstocken, aus dem Zuschüsse zu Kautionen bezahlt werden, damit die Eingangshürde zu neuem Wohnraum niedriger wird.

FPÖ: Leerstehende Wohnungen revitalisieren

Die Freiheitlichen sagen wiederum, die Stadt solle zuerst leerstehende Wohnungen anmieten oder revitalisieren und dann an Wohnungssuchende vermieten. Allerdings, und damit ist Eustacchio beim Kern seines Wahlkampfs: „Bei allem, was ich immer sage, ist der Fokus immer auf den österreichischen Staatsbürger gelegt, das ist, glaube ich, auch unser Alleinstellungsmerkmal.“

Grüne für Leerstandsabgabe

Auch den Grünen ist es ein Anliegen, „gutes Zusammenleben und leistbares Wohnen in unserer wachsenden Stadt zu ermöglichen“. Demnach sollen dauerhaft leerstehende Wohnraum für kommunales Wohnen gewonnen werden - etwa durch eine Leerstandsabgabe oder durch aktives Vermitteln der Stadt.

SPÖ für umfassenderes Konzept

Die Sozialdemokraten mit ihrem Spitzenkandidaten Michael Ehmann fordern zum Thema Wohnen unter anderem einen permanenten Wohnbautisch mit Fachleuten, die Erstellung eines Masterplans und ein Sonderwohnbauprogramm für Graz mit 8.000 zusätzlichen geförderten Wohnungen innerhalb der nächsten zehn Jahre.

Außerdem fordert die SPÖ eine umfassendere Sicht ein: Arbeit und Beschäftigung seien die Grundlage für ein leistbares Leben. „Arbeit und Beschäftigung ist eines der wesentlichen Kernelemente unseres Programms, weil wir sagen, dass Arbeit sozialen Frieden schaffft", so Ehmann.

ÖVP: Basisarbeit statt Mindestsicherung

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) hält Beschäftigung auch für ein zentrales Daseinselement. Nagl will statt der Mindestsicherung eine Basisarbeit, zur Verfügung gestellt von der Stadt Graz. „Es kann nicht sein, dass Menschen, die sich einbringen, die Leistung erbringen, letzten Endes weniger haben - und dafür gibt es schon unzählige Beispiele. Jeder von uns kennt eines", so Nagl. In Graz beziehen rund 1.000 Menschen eine Mindestsicherung.

So viele Wahlberechtigte wie noch nie

Bei der Grazer Gemeinderatswahl am 5. Februar sind 222.856 Männer und Frauen wahlberechtigt - so viele wie noch nie - mehr dazu in 222.856 Grazer wählen einen neuen Gemeinderat.

Links: