Leder & Schuh nach harter Kur wieder mit Gewinn

Die Grazer Schuhhandelsgruppe Leder & Schuh hat voriges Jahr - erstmals seit 2010 - wieder Gewinne geschrieben. Der Schrumpfkurs forderte freilich fünf Marken, 900 Arbeitsplätze und knapp 140 Filialen.

Mit Ende 2016 sei der Restrukturierungsprozess wirklich abgeschlossen worden, wird L&S-Chef Werner Weber in der „Presse“ zitiert: Bei 413 Mio. Euro Gruppenumsatz gab es demnach 2016 „ein deutlich positives Jahresergebnis“; 2015 hatte man allerdings noch 494 Mio. Euro umgesetzt, im Jahr davor sogar 520 Mio. Euro. Zum Vergleich: Der jährliche Branchenumsatz in Österreich wird auf 1,5 Mrd. Euro geschätzt.

Von allem etwas, von nichts genug

Der frühere „Bauchladen“ von sieben Vertriebslinien in zehn Märkten wurde bereinigt. „Wer auf zu vielen Hochzeiten tanzt, hat das Problem, nichts besonders gut machen zu können“, so Weber. Heute „tanzt“ man nur noch mit Humanic im höherpreisigen Schuhsegment und mit Shoe4You in der niedrigeren Preisklasse. Nach dem Wegfall von Jello aus der Bilanz soll sich der Umsatz heuer bei 370 Mio. Euro einpendeln.

Schließungen und Verkäufe

Weber setzte bei der Sanierung auf eine Mischung aus Schließungen und Verkäufen der einst 349 Filialen. Nach zwei Jahren sind 207 übrig, 118 davon in Österreich. Die Mitarbeiterzahl schrumpfte von 3.300 auf 2.400. Die Nettoverschuldung konnte mithilfe eines siebenköpfigen Bankenkonsortiums binnen zwei Jahren von 80 auf 12 Mio. Euro reduziert werden.

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