Massive Feinstaubbelastung in der Steiermark
Laut Thomas Pongratz von der Luftgüteüberwachung des Landes ist es Jahre her, dass die Feinstaubwerte im Jänner lange Zeit so hoch waren wie 2017. Derzeit sind die Messwerte weitaus höher als die gesetzlich erlaubten 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft: „Wir haben in der Steiermark - vor allem im Großraum Graz - Werte, die den dreifachen Grenzwert überschreiten. Das sind knapp bei 150 Mikrogramm pro Kubikmeter im Tagesmittel“, unterstreicht Pongratz. Nur 2009 habe es ähnlich hohe Werte gegeben.
Wetter, Heizung und Streugut als Feinstaub-Faktoren
Schuld daran ist laut Experten das Inversionswetter. Wegen der sehr frostigen, dichten und schweren Luft in den Tälern gibt es viel weniger Luftaustausch - das heißt, die Schadstoffe bleiben in Bodennähe, weil auch kein Wind weht.
dpa/Alexander Rüsche
Auch andere Faktoren tragen zur hohen Feinstaubbelastung bei: Die Heizungen sind alle in Vollbetrieb; durch die zumindest im Süden geringen Schneefälle sind die Straßen mit Streugut belastet und die Fahrzeuge wirbeln dieses auf - eine ungünstige Emissionssituation.
Zweitheizungsverbot bleibt aufrecht
Seit Beginn des Jahres sei daher bereits an vielen Tagen die Feinstaubgrenze überschritten worden: „Wir haben 13 Überschreitungstage im Raum Graz. Im Süden von Graz waren es zehn Überschreitungstage, in Weiz ebenfalls zehn. Das heißt, viele Tage, an denen günstige Luftqualität geherrscht hat, bleiben nicht mehr übrig“, rechnet Pongratz vor.
Für den Großraum Graz bleibt deswegen das am Sonntag in Kraft getretene Zweitheizungsverbot aufrecht - mehr dazu in Zweitheizungsverbot für Großraum Graz (22.1.2017). Umweltlandesrat Anton Lang (SPÖ) appelliert nun an die Bürger, Fahrten mit dem Privat-Pkw nach Möglichkeit zu unterlassen.