Feinstaubbelastung drückt auf die Gesundheit

Der Feinstaub sorgt momentan vor allem im Süden und Osten der Steiermark für dicke Luft - das Zweitheizungsverbot im Großraum Graz bleibt daher weiter in Kraft. Der Feinstaub hat aber auch Auswirkungen auf die Gesundheit.

Die aktuellen Feinstaubwerte liegen zum Teil um das Dreifache über den erlaubten Grenzwerten - mehr dazu in Massive Feinstaubbelastung in der Steiermark. Neben der Feinstaubbelastung sorgt derzeit aber auch die massive Welle an grippalen Effekten für Atemwegsbeschwerden, so der Sprecher der niedergelassenen Ärzte und Allgemeinmediziner Jörg Gazarolli.

Gang an die sprichwörtlich frische Luft empfiehlt sich

Das merkt auch die Lungenfachärztin Eveline Kink vom LKH Hörgas-Enzenbach: „Es handelt sich dabei vor allem um Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen, die durch diese Belastung verstärkt auftretende Symptome haben - zum Beispiel Husten oder Atemnot.“

Um die Atemwege gerade jetzt zu schützen, rät die Medizinerin den Betroffenen, derzeit keine langen Spaziergänge in den Feinstaubgebieten zu machen, sondern in weniger belastete Gebiete auszuweichen - also im wahrsten Sinne des Wortes an die frische Luft zu gehen - und beim Lüften der Räume währenddessen in ein anderes Zimmer zu gehen sowie offene Feuerstellen zu meiden.

Feinstaub-Schild

APA/dpa/Frank Rumpenhorst

Das Zweitheizungsverbot bleibt auch weiterhin in Kraft

Kontrollen nur schwer umsetzbar

Zur Senkung der Feinstaubbelastung gilt seit Montag in Graz und den südlichen Nachbargemeinden bis auf weiteres das Zweitheizungsverbot. Viele stellen sich aber hier die Frage nach der Sinnhaftigkeit - denn aktive Kontrollen von Seiten der Behörden gibt es aufgrund der schweren Umsetzbarkeit nicht.

Zuständig für die Kontrollen sind die Gemeinden, in Graz das Umweltamt. Das reagiert aber nur dann, wenn tatsächlich gemeldet wird, dass jemand gegen das Verbot verstößt, erklärt Amtsleiter Werner Prutsch: „Wenn wir aus der Nachbarschaft Hinweise bekommen, dass das Zweitheizungsverbot übertreten wird, dann gehen wir dem natürlich nach, aber wir machen keine ‚Aktion scharf‘. Wir gehen davon aus, dass sich die Leute im Wesentlichen daran halten.“

Noch keine Meldungen gegen Verstöße eingegangen

Meldungen über Verstöße gegen das Verbot gingen laut Prutsch in Graz bislang keine ein - stellt sich die Frage: Halten sich die Leute an das Zweitheizungsverbot - oder interessiert die Einhaltung einfach niemanden? Davon geht Werner Prutsch nicht aus: „Da ist die Bevölkerung - gerade wenn die Belastung wirklich so hoch ist, wie sie derzeit ist - schon sensibel.“

Das Zweitheizungsverbot gilt nicht nur in Graz, sondern auch in den südlichen Nachbargemeinden, aber auch in Feldkirchen bei Graz, Seiersberg-Pirka oder Raaba-Grambach sind seit Montag keinerlei Beschwerden oder Meldungen eingegangen, wonach jemand gegen das Zweitheizungsverbot verstoßen hätte.

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