Ski-WM: Schmidhofer holt Gold im Super-G

Nicole Schmidhofer hat bei der alpinen Ski-WM in St. Moritz für einen perfekten Auftakt gesorgt: Die 27-jährige Steirerin, die im Weltcup noch nie ein Rennen gewann, raste am Dienstag im Super-G der Damen sensationell zu Gold.

Schmidhofer erzielte mit Nummer acht in 1:21,34 Min. Bestzeit und folgte damit Anna Veith als Weltmeisterin nach. Platz zwei holte sich Tina Weirather aus Liechtenstein, Bronze ging an die dreifache Saisonsiegerin Lara Gut aus der Schweiz - mehr dazu in Weltmeisterin ohne Weltcup-Sieg (sport.ORF.at).

Nicole Schmidhofer

APA/Helmut Fohringer

„Alles perfekt gemacht“

Schmidhofer, die 14 Jahre nach Michaela Dorfmeister ebenfalls in St. Moritz Gold holte, erwischte auf dem Weg zur Goldmedaille vor allem den Mittelteil fast perfekt und nahm in diesem Abschnitt der Konkurrenz die entscheidende Zeit ab. Dabei hatte die 27-Jährige während der Fahrt kein gutes Gefühl. „Zwischendurch habe ich mir gedacht, ich bin vielleicht doch nicht so schnell. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich habe die letzten Tage gut trainiert und habe ein tolles Selbstvertrauen gehabt. Ich habe alles perfekt gemacht.“

Weltmeisterin Nicole Schmidhofer

Die 27-jährige Steirerin erlebt im Super-G eine Sternstunde und feiert den bisher größten Erfolg ihrer Karriere.

Noch kein Weltcupsieg

Die Steirerin hatte bisher im Weltcup erst zwei Podestplätze zu Buche stehen: 2013 und 2014 landete Schmidhofer in Cortina d’Ampezzo in der Abfahrt bzw. im Super-G auf den Plätzen drei und zwei. Nach Ulrike Maier (1989 und 1991), Alexandra Meissnitzer (1999), Dorfmeister (2003), Elisabeth Görgl (2011) und Veith (2015) holte sie nun zum siebenten Mal Super-G-Gold für den Österreichischen Skiverband (ÖSV).

Jubel in der Heimat

Mit Begeisterung ist der Überraschungssieg der 27-Jährigen auch in ihrer Heimat aufgenommen worden. „Zuerst haben wir alle laut gejubelt und plötzlich ist es still geworden. Ich finde ja gar keine Worte. Ich habe schon lange nicht mehr so viel geweint, die Leute waren außer sich. Wir haben gleich ein Fass Bier anschlagen müssen“, erzählt Schwester Martina, wie sie in ihrem Lokal den Sieg miterlebt hat.

Martina spricht im Interview mit ORF Steiermark auch Nicoles Kreuzbandriss in der vergangenen Saison an: „Man sieht, was sie den ganzen Sommer gemacht hat. Was sie auch nach ihrer Verletzung gemacht hat und dann gönnt man ihr das natürlich von ganzem Herzen. Ich bin sprachlos.“

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