Robier-Pleite: Sanierung gestaltet sich schwierig

Nach dem Insolvenzantrag der Grazer Baugruppe Robier hätte am Montag die Sanierungsplan-Tagsatzung stattfinden sollen. Diese wurde aber auf unbestimmte Zeit verschoben - Robier könne derzeit nicht einmal eine Teilqoute zahlen.

Robier ist mit 2,2 Millionen Euro überschuldet. Man habe sich im Vorfeld darauf geeinigt, dass das Sanierungsplananbot von 20 Prozent zumindest eine fünfprozentige Teilbar-Quote vorsehen muss - mehr dazu in Grazer Baugruppe Robier insolvent (25.11.2016). Doch die Firma Robier sei derzeit nicht in der Lage, diese fünfprozentige Quote an die rund 100 Gläubiger zu zahlen, so Franz Blantz vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV).

Deshalb heiße es abwarten: „Derzeit besteht aufgrund der bevorstehenden Baustellen Vorfinanzierungsbedarf - es wird zwei bis drei Monate dauern, bis sich die Erträge nachhaltig am Massekonto auswirken und man die fünfprozentige Quote finanzieren kann“, so Blantz.

Großer Preisdruck, schlechte Auftragslage

Zu Beginn des Insolvenzverfahrens im November waren in den drei Unternehmungen der Robier-Gruppe rund 50 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Diese Zahl werde sich laut Blantz deutlich reduzieren: „Der Pflastereiteilbereich wird mit Sicherheit stillgelegt werden, dort waren elf Dienstnehmer beschäftigt. Und auch in den beiden anderen Unternehmensbereichen Tief- und Hochbau wird beabsichtigt, den Personalstand zu reduzieren.“

Als Grund für die Insolvenz hat die Firma großen Preisdruck und die schlechte Auftragslage der vergangenen Jahre angegeben. Das bestätigt auch der Insolvenzexperte vom AKV: 2015 habe es viele Insolvenzen im Baubereich gegeben.

Besserung durch Bestbieter-Prinzip

Seit 2016 gebe es aber eine leichte Besserung. Denn seit März des Vorjahres gilt bei der Vergabe öffentlicher Aufträge das Bestbieter- und nicht das Billigstbieter-Prinzip. Dadurch haben regionale Firmen gegenüber ausländischen Billigbietern mehr Chancen, öffentliche Aufträge von Gemeinden zu bekommen.

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