Was unser Gehirn über unseren Humor aussagt

Ob wir lieber mit anderen oder über andere lachen, ist biologisch verankert. Wie die Signale von Freud und Leid in den Gehirnen unterschiedlicher Typen verarbeitet werden, hat eine Psychologin der Uni Graz untersucht.

Publikation

Papousek, I., Ruch, W., Rominger, C., Kindermann, E., Scheidl, K., Schulter, G., Fink, A., & Weiss, E.M. (2017). The use of bright and dark types of humour is rooted in the brain. Scientific Reports, 7, 42967. doi:10.1038/srep42967

In einer gemütlichen Runde zusammensitzen, sich unterhalten, Witze erzählen: Ob man damit ein harmonisches Miteinander erzielen oder auf Kosten anderer lachen möchte, ist individuell unterschiedlich. Ilona Papousek vom Institut für Psychologie der Uni Graz konnte in einer Studie zum Schwerpunkt „Gehirn und Verhalten“ klären, dass die Art des Humors biologisch verankert ist. Die vom Österreichischen Wissenschaftsfond (FWF) unterstützte Forschung wurde nun im Fachmagazin „Scientific Reports“ publiziert.

Fröhlichkeit oder Verzweiflung anderer als Belohnung

Papousek erklärt: „Wir verhalten uns generell so, dass wir damit Dinge erreichen, die für uns einen belohnenden Charakter haben." Und während sich die einen von der Freude ihrer Mitmenschen belohnen lassen, empfinden andere das Leid ihrer Umgebung als Belohnung - und das größtenteils unbewusst. Diese Vorlieben spiegeln sich laut Papousek auch in der bevorzugten Art, Humor zu produzieren, wider.

Humor Lachen Witz Spaß Mutter Tochter Kind Familie Freude

Pixabay

Ob wir lieber mit oder über andere lachen, ist biologisch verankert

Die Psychologin untersuchte, wie die Signale von Freud und Leid in den Gehirnen der unterschiedlichen Typen verarbeitet werden. So nimmt bei jenen, die Späße zur Aufheiterung machen, das Gehirn das für sie belohnende Lachen anderer Leute besonders stark wahr. Die andere Gruppe lässt soziale Signale der Traurigkeit stärker an sich heran: „Solche Personen machen bevorzugt Witze, um über andere zu lachen, sie auszulachen oder auf vermeintliches Fehlverhalten hinzuweisen“, ergänzt die Expertin. ´

Humorvorhersage über Untersuchung des Gehirns

In ihrer Studie beobachteten die Forscher die Signalverarbeitung im Gehirn - und konnten damit auch die Art des Humors der Testpersonen vorhersagen. Laut Angaben öffnet das Gehirn sein Wahrnehmungstor weiter oder weniger weit, indem es die Koppelung zwischen den vorderen, kontrollierenden Teilen und den weiter hinten gelegenen Regionen, in denen die Informationen zuerst eintreffen, abschwächt oder verstärkt.

Links: