Urgetreide ist zurück auf dem Speiseplan

Emmer, Kamut und Einkorn mag erstmal exotisch klingen - ist es aber gar nicht. Die Urweizensorten gerieten in den letzten Jahren in Vergessenheit, Seminarbäuerin Anita Winkler aus Oberhaag holt sie wieder zurück auf den Speiseplan.

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark am Vormittag“, 22.2.2017

„Der Weizen ist quasi das gängige Mehl, das wir haben. Aber viel interessanter sind die Urweizensorten wie zum Beispiel Emmer, Einkorn oder Kamut bzw. Khorasanweizen, wie er auch heißt - oder auch der unmittelbare Vorfahre vom Weizen, der Dinkel bzw. Grünkern, wenn er in der Milchreife geerntet wird. Weizen ist also in sehr vielfältiger Form verfügbar und ein heimisches Getreide“, erklärt Anita Winkler.

Emmer

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Urgetreide wie Emmer zeichnen sich durch viele Vitamine und Mineralstoffe aus

Für diese alten Getreidesorten spricht auch, dass sie leichter verträglich sind als herkömmlicher Weizen. Und „gerade Urgetreidesorten wie Einkorn bekommt man als Mehl im gängigen Supermarkt. Sie werden hauptsächlich in Oberösterreich und auch im Burgenland wieder angebaut und rekultiviert, was mich als österreichische Landwirtin sehr freut“, so die Expertin.

Kamut bringt Farbe in die Küche

Etwas Farbe bringt zum Beispiel Kamut in die Küche - das Mehl ist gelb, die Körner sind größer und länger als die üblichen Weizenkörner. Auch geschmacklich hat das Getreide viel zu bieten, wie die Seminarbäuerin betont: „Kamut schmeckt leicht nussig, ein ideales Getreide für alle Süßspeisen, aber auch für Brot“ - oder auch für Spätzle:

Einkorn

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Einkorn

Einkorn - das älteste Urgetreide

Die älteste Getreidesorte ist Einkorn: „Die Urgetreidearten haben alle mehr Vitamine und Mineralstoffe als unser heutiger hochgezüchteter Weizen. Das Einkorn enthält auch für Getreide relativ viel Eiweiß, hat aber eher schlechtere Backeigenschaften. Also wenn man es zum Backen von Brot, Kuchen und Torten verwendet, sollte man es immer mit Dinkelmehl oder Weizenmehl mischen, weil der Teig dann besser wird.“ Aus Einkorn- und Dinkelmehl lässt sich laut Anita Winkler so ein toller Rührteig für Apfelkuchen zubereiten: