Uni Graz baut Gerichtssaal für Jusstudenten
Seit Jahren schon versucht die juridische Fakultät der Uni Graz die praktische Ausbildung der Studierenden zu verbessern, indem etwa Rechtsanwälte und Richter als Gastdozenten geladen werden. Jetzt wird das Angebot ausgebaut und zwar buchstäblich: Derzeit wird ein Seminarraum an der juridischen Fakultät in Graz zu einem täuschend echt aussehenden Gerichtssaal umgebaut.
Erste Gerichtsspiele im Sommer
Schon im Sommersemester - vermutlich im Mai oder Juni - soll der „Moot Court Raum“ erstmals in Betrieb genommen werden, indem dort fiktive und echte Gerichtsverfahren nachgespielt werden.
APA/Erwin Scheriau
Die Studierenden sollen dann in verschiedene Rollen schlüpfen, erklärt der Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät in Graz, Stefan Storr: „Die Studierenden sollen die verschiedenen Parteien repräsentieren und Kläger, Beklagter, gegebenenfalls auch Richter sein. Wenn eine Verwaltungssituation nachgespielt wird, dann gibt es in unserem Moot Court vielleicht den Umweltanwalt, der tätig wird, eine Landesbehörde oder Antragsteller.“
Gerichtssaal kostet 60.000 Euro
Unterstützt werden die Studierenden von externen Personen aus der Praxis wie Rechtsanwälten oder Behördenvertretern - sie sollen helfen, Schriftsätze so zu verfassen, wie es im Gerichtsalltag auch verlangt wird; außerdem zeigen sie den angehenden Juristen, wie man in einem Gerichtssaal wirkungsvoll auftritt.
ORF
Abgehalten werden die Gerichtsspiele im Rahmen von Lehrveranstaltungen, sagt Storr: „Im öffentlichen Recht haben wir bislang eine Veranstaltung - für Umweltrecht etwa. Im Zivilrecht haben wir für Zivil- und Zivilverfahrensrecht eine. Es soll aber durchaus - über das gesamte Studium verteilt - jeder Student einmal die Möglichkeit haben, an einem Moot Court teilzunehmen.“ Die Kosten für den Bau des Gerichtssaals liegen bei 60.000 Euro, die Uni wird aber durch die Stadt Graz, das Land und von privaten Partnern - wie Anwaltskanzleien und Versicherungen - unterstützt.
Link:
- Rechtswissenschaftliche Fakultät (Uni Graz)