E-Auto-Parkgebühr: Lang warnt vor Rückschritt

Mit ihrer Idee, das Gratis-Parken für Elektro-Fahrzeuge in Graz abzuschaffen, hat Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) aufhorchen lassen. Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) warnt nun vor einem „Rückschritt in die verkehrspolitische Steinzeit".

Elke Kahr

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KPÖ-Verkehrsstadträtin Elke Kahr

Vor einer Woche hat Verkehrsstadträtin Kahr die Pläne für ihr neues Ressort vorgestellt - mehr dazu in Graz: Kahr setzt auf mehr sanfte Mobilität (1.5.2017). So will sie etwa durch weniger Autoverkehr in Graz Entlastung schaffen. Dabei macht sie keinen Unterschied zwischen herkömmlichen Fahrzeugen und umweltfreundlichen Elektro-Autos. Denn: Gratis-Parken für E-Autos löse das Platzproblem in der Stadt nicht, so Kahr, die jetzt über ein Aus für diesen Anreiz nachdenkt.

Das verärgert Verkehrslandesrat Anton Lang von der SPÖ: „Auf jeden Fall ist es am Anfang notwendig, gewisse Anreize zu geben - da gehört das Gratis-Parken auf jeden Fall dazu. Es gibt Förderungen des Bundes und das Land gibt noch einen Betrag bei der Anschaffung von E-Fahrzeugen dazu.“

„E-Mobilität bringt eine große Entlastung“

Mit 5.000 Euro fördern Bund und Land seit letztem Oktober den Kauf eines Elektro-Fahrzeuges. Mehr als 400 sind seitdem in der Steiermark dazugekommen. Weil der Fördertopf aufgrund der großen Nachfrage bald leer war, wurde die Aktion im März verlängert.

Anton Lang

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SPÖ-Verkehrslandesrat Anton Lang

Gerade Graz profitiere von der Elektromobilitätsstrategie des Landes, so Lang mit Verweis auf den Autocluster und das Feinstaub-Problem: „Wir haben heuer ein Frühjahr gehabt, wo wir in der Stadt Graz wieder große Probleme gehabt haben - und da ist es notwendig zu sagen: ‚E-Mobilität bringt eine große Entlastung.‘ In der Wirtschaft werden wir diese Arbeitsplätze noch sehr gut brauchen können, die dadurch entstehen, dass wir im Autocluster in diesem Bereich auf E-Mobilität setzen.“

„Rückschritt in die verkehrspolitische Steinzeit“

Daher lehnt der Verkehrslandesrat die Überlegungen der Verkehrsstadträtin ganz entschieden ab: „Das, was sie vorhat, was E-Mobilität in der Steiermark betrifft - bzw. in der Stadt Graz - ist ein Rückschritt in die verkehrspolitische Steinzeit.“

Lang will strikt an der Landesstrategie für Elektromobilität festhalten. Ambitioniertes Ziel ist es, dass es im Jahr 2030 über 200.000 Ladepunkte für dann rund 225.000 zugelassene Elektrofahrzeuge geben wird.

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