Grazer Südgürtel offiziell eröffnet

Mit der Eröffnung des Südgürtels beginnt in Graz ein neues Verkehrszeitalter: Zwischen Puntigam und Liebenau sind täglich bis zu 25.000 Fahrzeuge unterwegs - die neue Verbindung soll nun die ganze Stadt entlasten.

Das Herzstück des neuen Südgürtels ist die vierspurige Unterflurtrasse zwischen dem Liebenauer Gürtel und der Puntigamer Straße: Sie ist zwei Kilometer lang, rund drei Viertel davon werden unterirdisch als Tunnel geführt.

Südgürtel

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Die Gesamtkosten in der Höhe von rund 167 Millionen Euro wurden vom Land Steiermark und der Stadt Graz getragen. Baubeginn war im Mai 2014, insgesamt wurden 110.000 Kubikmeter Beton und 10.000 Tonnen Stahl verbaut, 190 Kilometer Kabel wurden verlegt - das entspricht der Strecke Graz-Wien.

25.000 Autos täglich

„Der Südgürtel als solches ist natürlich, was die Verbindung von West nach Ost betrifft, mit ungefähr 25.000 Autos täglich eine der größten Verbindungen, die je in der Stadt Graz geschaffen wurden. Insgesamt ist es ganz wichtig, dass wir vom Süden her gesehen diese Verkehrsströme besser aufteilen können, und es daher zu einer deutlich Reduktion auch der Fahrtzeiten kommen wird“, sagt Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ).

Südgürtel

ORF

Künftig sollen die rund 120.000 Menschen, die täglich einpendeln, die Strecke in zwei Minuten bewältigen - bisher waren es mindestens 20 Minuten.

„Ein kleiner Stadtpark im Süden von Graz“

Besonders stolz ist der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) auf den Grünanteil - an der Oberfläche wurden fünf Hektar öffentliche Grünfläche geschaffen. „Diese Teilstrecke zwischen Liebenau und Puntigam war eine Verkehrshölle für alle, die da gelebt haben. Es bringt uns nun einen flüssigen Verkehr auf der einen Seite, aber auch einen wunderschönen Park an der Oberfläche. Es wird ein kleiner Stadtpark im Süden von Graz sein, wo sich Jung und Alt wohlfühlen werden. Es gibt Spielgeräte und Sportmöglichkeiten.“

Südgürtel-Eröffnung

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Vertreter von Politik, Projektleitung und der ARGE Südgürtel bei der Eröffnung

Aus 20 Minuten werden zwei

Künftig sollen die rund 120.000 Menschen, die täglich einpendeln, die Strecke in zwei Minuten bewältigen - bisher waren es mindestens 20 Minuten

Die neue Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) kann sich noch gut an die Anfänge des Südgürtels erinnern: „Ich habe das selbst miterlebt, als Gemeinderätin in den 90er-Jahren, wie lange da darüber diskutiert worden ist, alle Auf und Abs, unterschiedliche Varianten, und 2011 habe ich als Stadträtin erleben dürfen, dass der Grundsatzbeschluss gefallen ist. Auf jeden Fall ist der Südgürtel für die Wohnbevölkerung eine riesige Verkehrsentlastung.“ Auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und sein Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) sehen durch den neuen Südgürtel die Lebensqualität der Bewohner deutlich verbessert.

Südgürtel

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Projektleiter Michael Rappold hebt vor allem den Sicherheitsaspekt in der Unterflurtrasse hervor: „Es wird im Tunnel sofort erkannt, wenn ein Stau ist, die Videokameras verarbeiten die Bilder schon in der Kamera, auch Geisterfahrer werden erkannt. Die Verkehrsteilnehmer, die hier durchfahren, haben einen sicheren Tunnel.“

Verkehrsfreigabe am Samstag

Bevor der Südgürtel samt Unterflurtrasse am Samstag für den Verkehr freigegeben wird, hat die Bevölkerung am Freitag die Möglichkeit, sich das Bauprojekt inklusive Tunnel im Rahmen eines Festes genau anzusehen. Und damit der Verkehr vom neuen Südgürtel staufrei bis zur Autobahn rollt, wird auch der Weblinger Kreis derzeit umgebaut: So wurden in den vergangenen Wochen schon neue Ampelanlagen und zusätzliche Fahrstreifen errichtet - mehr dazu in Weblinger Stumpf: Abbrucharbeiten starten (13.1.2017).

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