Gesundheitszentrum Eisenerz startet

Nach Mariazell öffnet am Dienstag in Eisenerz das zweite Gesundheitszentrum in der Steiermark. Diese Zentren für die sogenannte medizinische Primärversorgung sollen eine Ergänzung zum Hausarzt sein und Spitäler entlasten.

Die Ambulanzzeiten im LKH Hochsteiermark in Eisenerz wurden in den vergangenen Jahren drastisch reduziert, begleitet von heftigem Protest der Bevölkerung und der Angst, bald gar keine medizinische Versorgung mehr zu haben.

Drexler: „Mehr an Versorgung“

Das Spezialgebiet des Spitals am Fuße des Erzbergs sind ja eigentlich Lungenkrankheiten, in anderen Bereichen waren die Patientenzahlen laut Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) sehr gering; deshalb kommt jetzt für die Bevölkerung ein erweitertes Angebot im Form des Gesundheitszentrums am Theodor-Körner-Platz - es soll ein „Mehr an Versorgung“ bringen, so Drexler.

Ab sofort ordinieren hier Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 18.00 Uhr und am Freitag von 8.00 bis 17.00 Uhr - also länger als bisher - zwei Kassenärzte, zudem möchte man noch einen Internisten mit ins Boot holen; zusätzlich zum medizinischen Kernteam sollen auch Physiotherapeuten, Psychologen und Psychotherapeuten in die Arbeit miteingebunden werden. Da in der Region besonders viele Patienten über 65 Jahre alt sind, soll sich Pflegepersonal besonders um chronisch Kranke kümmern, etwa um Diabetiker und Herzkranke, aber auch um Menschen, die regelmäßig eine Wundversorgung benötigen.

Diagnostische und therapeutische Leistungen

Durch die geografisch exponierte Lage von Eisenerz und lange Anfahrtswege zu einer fachärztlichen und stationären Versorgung soll das Gesundheitszentrum auch zusätzliche diagnostische und therapeutische Leistungen anbieten, so der Gesundheitslandesrat. Ziel sei es, 80 Prozent aller Patienten direkt im Eisenerzer Gesundheitszentrum behandeln zu können - sei es in Aktutfällen oder bei chronischen Krankheiten.

Mit 1. Oktober rückte auch in Mariazell ein Gesundheitszentrum an die Stelle des Krankenhauses, und es zeigte sich, dass dieses Modell deutlich besser genutzt wird als zuvor die Ambulanz - mehr dazu in Gesundheitszentrum Mariazell: Erfreuliche Bilanz (1.11.2016).