Steirische Gesundheitspläne bis 2025 vorgestellt

Vor einem Jahr angekündigt, ist am Mittwoch in der Grazer Messe die Zukunft des steirischen Gesundheitswesens präsentiert worden: Der Strukturplan 2025 sieht mehr Gesundheitszentren und weniger regionale Spitäler vor.

Es ist ein ambitionierter Plan: Schon in acht Jahren soll der neue sogenannte regionale Strukturplan Gesundheit umgesetzt werden - ein Plan, der nur eine Etappe auf dem Weg zum neuen steirischen Gesundheitssystem sein soll. Konkret sollen in den nächsten Jahren zwei Bereiche reformiert werden.

30 neue Gesundheitszentren geplant

„Zum einen soll es bis 2025 30 neue sogenannte Gesundheitszentren in der Steiermark geben, die den klassischen niedergelassenen Bereich in der Primärversorgung, also allgemeinen medizinischen Versorgung, ergänzen“, erklärt der zuständige Landestrat Christopher Drexler (ÖVP) bei der Präsentation am Mittwoch. Zum anderen sollen bestehende Krankenhäuser zu sogenannten Leitspitälern zusammengefasst werden.

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Für den Bezirk Liezen gibt es bereits Pläne: „Wir haben derzeit einerseits die Klinik Diakonissen Schladming, und die Landeskrankenhäuser Rottenmann und Bad Aussee - und wir sind eben in Gesprächen dazu, diese drei Standorte an möglicherweise einem neuen Standort zusammenzuführen, ein breiteres Angebot zusammenzustellen“, so Drexler.

„Werden als Ärztekammer sehr genau hinschauen“

Vom Präsident der steirischen Ärztekammer, Herwig Lidner, kommt für die Vorhaben, die Spitäler zusammenzulegen, Zustimmung. Wichtig sei auch der Ausbau des Netzes an regionalen Ärzten. Die 30 Gesundheitszentren sollten daher die bestehenden Kassenärzte am Land unterstützen.

Von der Politik wurde dies heute auch so präsentiert: „Das sieht man aber in den Planungszahlen, die uns heute vorgestellt worden sind, nicht. Und da werden wir als Ärztekammer sehr genau schauen, dass diese Versprechen des Ausbaus des niedergelassenen Bereichs auch eingelöst werden“, so Lindner.

800 Betten weniger in der Steiermark

Auch in Graz sollen nach den Plänen des Gesundheitsfonds und des Landes Krankenhäuser zusammengelegt werden - konkret das Spital der Elisabethinen und das der Barmherzigen Brüder. Auch das Geriatrische Zentrum der Stadt Graz soll dabei mit an Bord sein. Insgesamt wird es 2025 in der Steiermark 800 Spitalsbetten weniger geben - „das hat hauptsächlich damit zu tun, dass durch den medizinischen Fortschritt einfach immer mehr an tagesklinischen und ambulanten Leistungen möglich ist“, betont der Landesrat.

Entschiedene Kritik von FPÖ

FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek kritisiert in diesem Zusammenhang den Verlust regionaler Arbeitsplätze. Darüber hinaus fehle ein Konzept gegen den vorherrschenden Ärztemangel: „Von einer Verbesserung des Gesundheitswesens kann keine Rede sein“, so Kunasek.

Ihre Kritikpunkte wollen die Freiheitlichen noch im Landtag thematisieren. „Eine echte Einbindung aller Landtagsparteien, insbesondere die Berücksichtigung von Ideen und Vorschlägen der Opposition“ habe laut FPÖ-Gesundheitssprecherin Hedwig Staller überhaupt nicht stattgefunden.

Beschluss für 21. Juni angepeilt

Am 21. Juni soll der RSG 2025 in der Sitzung der Landes-Zielsteuerungskommission beschlossen werden. Danach werde er in der Landesregierung sowie im Landtag diskutiert. Einen konkreten Finanzierungsplan für das neue Gesundheitssystem 2025 habe man noch nicht - allein bei den Kosten für einen neuen Krankenhausstandort wie er in Liezen oder auch Graz geplant ist, müsse man laut Drexler aber mit 200 bis 300 Millionen Euro rechnen.

KPÖ: „Das ist der falsche Weg“

Gerade zu viele Gedanken um die finanziellen Mittel kritisiert indes die steirische KPÖ-Chefin Claudia Klimt-Weithaler in einer Aussendung am Mittwoch: „Das Ziel einer echten Reform muss es sein, das Gesundheitssystem zu verbessern. Die Pläne von Landesrat Drexler zielen vor allem auf Einsparungen ab. Das ist der falsche Weg.“

Daneben stelle die KPÖ sich auch entschieden gegen jegliche Privatisierung im Gesundheitswesen: „Offenbar rechnen sich einige schon ein gutes Geschäft aus, wenn Gesundheitszentren von gewinnorientierten Konzernen betrieben werden. Das wollen die Steirerinnen und Steirer mit Sicherheit nicht“, betont Klimt-Weithaler.

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