Ermittlungen nach Bombendrohung in Graz

Eine Bombendrohung hat Mittwochabend in der Grazer Innenstadt zu einem Großeinsatz der Polizei geführt. Die gesamte Mariahilferstraße musste gesperrt und durchkämmt werden. Das Amt für Verfassungsschutz ermittelt.

Ein Internet-User alarmierte die Polizei alarmiert, nachdem ein Unbekannter ihm gegenüber in einem Chat einen möglichen Bombenanschlag in der Grazer Innenstadt am Mittwochabend erwähnte. Polizeisprecher Fritz Grundnig: „Diese Drohung hat gelautet, dass in der Mariahilferstraße ein Sprengsatz explodieren könnte. Es ist diese Drohung gegen kein bestimmtes Objekt erfolgt. Das war für uns dann relativ schwierig und wir mussten die gesamte Mariahilferstraße in Graz sperren und durchsuchen.“

Polizeieinsatz Mariahilferstraße

APA/Erwin Scheriau

Spezialkräfte durchsuchten Gebäude

Haus für Haus wurde zum Teil von Spezialkräften abgesucht, Lokale und ihre Gäste wurden über den Polizeieinsatz informiert. Besucher einer Veranstaltung im Grazer Kunsthaus wurden gebeten, das Gebäude zu verlassen - dezidiert angeordnete Evakuierungen gab es aber nicht. Rund 100 Beamte waren bis etwa 23.00 Uhr im Einsatz, ehe Entwarnung gegeben werden konnte.

Polizei informierte über Twitter

Der Einsatz sorgte im beliebten Grazer Ausgehviertel für großes Aufsehen. Die Menschen hätten laut Grundnig aber Verständnis gezeigt. „Wir haben Rückmeldungen bekommen, wonach dieser Einsatz durchaus gerechtfertigt war und auch gut gelaufen ist. Wir haben den Einsatz auch auf Twitter dokumentiert. Das heißt, jeder hat Zugriff gehabt und die aktuellen Informationen auf Twitter erhalten und das ist auch sehr positiv angekommen.“

Ermittlungen zum Bedroher angelaufen

Jetzt geht es darum, die Identität des Bedrohers herauszufinden. Zuständig ist dafür das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Grundnig: „Die Ermittlungen sind sehr schwierig, weil sie auch im Ausland geführt werden müssen. Wir müssen jetzt herausfinden, wer dieser Bedroher war und ob diese Person tatsächlich existiert.“

Außerdem muss festgestellt werden, ob es ernsthafte Hintergründe gibt oder es vielleicht nur ein dummer Scherz war, der immerhin einen Polizei-Großeinsatz und Verunsicherung in der Bevölkerung auslöste.