Überfallserie: Gesuchter meldete sich bei Polizei

Nach sieben Überfällen auf Grazer Pensionistinnen in den letzten beiden Wochen hat sich am Samstag einer der beiden Männer, nach denen in der Causa Schmuckraub gefahndet wurde, gestellt. Der Tatverdacht erhärtete sich jedoch nicht.

Fahndungsfoto

LPD

Die Fahndung nach diesem Mann bleibt aufrecht

Die Identität des Mannes wurde festgestellt und weitere Überprüfungen durchgeführt. Er war ins Visier der Ermittler geraten, weil er sich beim Busfahren in unmittelbarer Nähe des eigentlichen Verdächtigen aufhielt. Die Videoaufnahmen legten nahe, dass sich die Männer kannten. Ein Polizist erklärte der APA, die beiden hätten sich auffällig verhalten.

Der mittlerweile Entlastete gab jedoch an, den anderen Mann nicht zu kennen. Auch habe er für die Überfälle teilweise Alibis. Ein Tatverdacht erhärtete sich laut Polizei nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht. Die Fahndung nach dem zweiten Tatverdächtigen bleibt weiterhin aufrecht.

Letzte Anzeige am Freitag

Die letzte Anzeige bezüglich der Überfälle von Seniorinnen im Raum Graz war am Freitag bei der eingangs eingerichteten SoKo Schmuckraub eingegangen. Eine 80-Jährige war in Straßgang überfallen worden.

Polizei-Sicherheitstag in Graz

Unter dem Motto „Gemeinsam sicher - gemeinsam Sicherheit schaffen“ hat am Samstag der Sicherheitstag der Exekutive im Shopping Center West in Graz stattgefunden, bei dem die Polizisten immer wieder auf die Überfallserie angesprochen wurden. Ab 31. Juli soll es auf dem Grazer Lendplatz künftig auch spezielle „Senioren-Montage“ der Polizei geben. Denn Auch wenn es nie hunderprozentigen Schutz geben kann, will man es potentiellen Tätern so schwer wie möglich machen.

Der zuletzt angezeigte Vorfall, bei dem es sich um den siebten Fall innerhalb von zwei Wochen handeln könnte, dürfte sich bereits am vergangenen Sonntag zugetragen haben: Die 80-Jährige war zunächst von einem Sturz ausgegangen. Am späten Vormittag war sie im Stiegenhaus ihres Wohnhauses in der Alfred-Coßmann-Gasse bewusstlos geworden und wachte nach kurzer Zeit mit Verletzungen am rechten Unterkiefer auf.

Kaum Erinnerungen an den Vorfall

Erst Stunden später habe die Seniorin das Fehlen ihrer Halskette und ihrer Geldbörse bemerkt. Zunächst dachte sie, sie hätte die Gegenstände einfach verloren. Als sie und ihr Sohn über die Medien immer wieder ähnliche Fälle beobachteten und hellhörig wurden, erstattete der Sohn schließlich Anzeige.

Die Frau konnte jedoch keine genauen Angaben zum Geschehen bzw. eine mögliche Täterbeschreibung abgeben - ähnlich wie die weiteren Opfer der Überfallserie. Die Ermittlungen laufen; erst am Freitag war mit der SoKo Schmuckraub eine eigene Sonderkommission eingerichtet worden. 50 zusätzliche Beamte sind im Einsatz, viel davon sind in Zivil unterwegs.

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Hinweise zur Identität des Verdächtigen werden unter der Telefonnummer 059133/65 3333 und in jeder Polizeiinspektion entgegengenommen

Sieben Überfälle mit Parallelen

Zuletzt war am Donnerstag eine Frau niedergeschlagen und ausgeraubt worden - mehr dazu in Überfallserie: „SoKo Schmuckraub“ eingerichtet (13.7.2017) Am Montag hatte ein Unbekannter einer 84-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen - mehr dazu in Wieder Pensionistin in Graz brutal überfallen. Am Samstag vor einer Woche wurde eine 71-Jährige beraubt - mehr dazu in Wieder Pensionistin in Graz brutal beraubt (8.7.2017).

Am Donnerstag der Vorwoche wurde eine 76-jährige Frau auf dem Heimweg vom Einkaufen überfallen und schwer verletzt - mehr dazu in Pensionistin brutal überfallen (7.7.2017) -, und am Freitag vor einer Woche entdeckten Passanten eine 82-jährige Frau mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen bewusstlos neben der Fahrbahn im Süden von Graz - mehr dazu in Pensionistin nach Überfall in Lebensgefahr (4.7.2017).

Notfallnummer 133

Die Beamten gehen in allen Fällen von demselben Täter bzw. denselben Tätern aus. Alle Frauen wurden niedergeschlagen, Schmuck und Bargeld wurden gestohlen. Die Polizei rät älteren Frauen, Schmuck weiterhin nur verdeckt zu tragen, so Polizeisprecher Fritz Grundnig: „Sollte es noch möglich sein, unbedingt auf sich aufmerksam machen, wenn so ein Vorfall passiert - und die Notfallnummer anrufen.“

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