Milchpreis gestiegen: Bauern atmen auf

Zu viel Angebot und zu wenig Nachfrage haben den Milchpreis in den vergangenen Jahren in den Keller rasseln lassen. Seit einigen Monaten ist aber eine Trendumkehr zu spüren, die die heimischen Milchbauern vorsichtig aufatmen lässt.

Der niedrige Milchpreis der vergangenen Jahre stellte die heimischen Landwirte auf eine harte Probe - seit 2011 stellten 2.650 Betriebe die Milchproduktion ein. Nach der langen Durststrecke profitieren die verbliebenen 4.500 Milchlieferanten in der Steiermark nun aber von der internationalen Marktentwicklung.

Weniger Angebot - höhere Nachfrage

Das Milchangebot ist geringer als zuletzt, die Nachfrage hingegen stieg stark an - Grund dafür ist die starke Nachfrage nach Butterfett, das beliebter denn je ist, erklärt Jakob Karner, Obmann der Obersteirischen Molkerei: „Das hat dazu geführt, dass viele auch die Rezepturen in der Industrie wieder umgestellt haben - weg vom Palmfett hin zu Butter. Ich glaube, das hat allgemein zu einer verstärkten Nachfrage nach Butter geführt bzw. sind nun auch die Konsumenten wieder der Meinung, dass Butter ein sehr wertvolles Produkt ist.“

Butter ist auch im Handel mit einem Viertelpreis von etwa 2,20 Euro teurer denn je, was sich im Milchpreis widerspiegelt: Aktuell bekommen Milchlieferanten der Obersteirischen Molkerei knapp 36 Cent pro Liter, die Bergland Milch bezahlt ihren Lieferanten 36,7 Cent - zum Vergleich: Im Juli des Vorjahres erhielten die heimischen Milchbauern für einen Liter Milch nur knapp 27 Cent pro Liter.

Noch nicht kostendeckend

Für Horst Jauschnegg, den Leiter der Tierzuchtabteilung in der Landwirtschaftskammer, ist das eine erfreuliche Entwicklung: „Es ist natürlich ein gewisses Aufatmen bei den Milchbauern da. Wir waren in den letzten Monaten und Jahren sehr weit von einer Kostendeckung weg, wir bewegen uns jetzt in die richtige Richtung - das ist auf jeden Fall positiv.“ Für eine kostendeckende Produktion wären laut Landwirtschaftskammer 42 Cent pro Liter notwendig.

Milchpreise steigen weiter

Aufgrund der stabilen Marktentwicklung und der großen Nachfrage werden die Erzeugermilchpreise aber weiter ansteigen: Schon in dieser Woche dürfte der Vorstand der Obersteirischen Molkerei eine weitere Erhöhung des Milchpreises beschließen.

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