Unwetter: Sölkpass-Straße weggerissen

Besonders hart von den Unwettern an diesem Wochenende ist das Sölktal getroffen worden. Die Sölkpass-Straße wurde auf einer Länge von zumindest 100 Metern komplett weggerissen und mit ihr auch das Stromnetz.

Nach den neuerlichen Unwettern in der Obersteiermark herrscht Katastrophenstimmung: Ganze Ortschaften wurden überflutet, unzählige Häuser evakuiert - mehr dazu in Unwetter-Katastrophe: Pegelstände gehen zurück und in Oberwölz: Aufräumen nach dem Unwetter.

Öblarn überflutet

In der Sölk trat in der Nacht auf Sonntag der Bach über die Ufer und überflutete weite Teile des Ortsteils Fleiß, weshalb Bewohner aus ihren Häusern mussten; ebenso wurde der Ortskern von Öblarn durch eine Verklausung überflutet.

Die Gemeinden Sölk, Öblarn und Donnersbachwald wurden behördlich zu Katastrophengebieten erklärt. Christoph Schlüßlmayr, Feuerwehrsprecher im Bezirk Liezen, bestätigte, was schon sein Kollege aus dem Bezirk Murau befürchtete: „Die Nacht auf Sonntag war heftiger als die Nacht davor.“

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„Der Hof ist kaputt“

Ein heftige Nacht hatte auch Eva Pickl aus Kobenz - ihr Hof wurde von dem Unwetter stark getroffen.

In Sölk wurden in der Nacht auf Sonntag acht Gebäude evakuiert - 28 Bewohner mussten die Häuser verlassen; zwei waren nicht gehfähig und wurden von der Bergrettung in Sicherheit gebracht. „Ein Gebäude ist massiv gefährdet, mehrere Brücken zerstört oder verschüttet“, so Schlüßlmayr. Eine Sennerin wurde mit Kindern eingeschlossen - sie sollen ausgeflogen werden.

Sölkpass-Straße monatelang gesperrt

Die Sölkpass-Straße ist auf einer Länge von zumindest 100 Metern komplett weggerissen und wird laut Schlüßlmayr wohl erst wieder im kommenden Jahr repariert und wieder befahrbar sein.

Sölkpass-Straße

BFV Liezen / Schlüßlmayr

Die weggerissene Sölkpassstraße

BH Liezen

Vom Stausee taleinwärts ist kein Stromnetz mehr vorhanden, die Instandsetzung werde Monate dauern, auch wurden Kleinkraftwerke beschädigt. Die Ortsteile Mössna und St. Nikolai werden provisorisch mit Strom versorgt.

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Das Katastrophengebiet aus der Luft

Ein Video aus der Luft zeigt die ganze Dramatik der Lage in Öblarn und Sölk.

Politik sichert Hilfe zu

Die Schäden, die am gesamten Wochenende an Häusern, Straßen, Brücken und der Ernte entstanden sind, lassen sich noch nicht beziffern. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und sein Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) - auch Katastrophenschutzreferent des Landes - machten sich am Sonntag in Kobenz ein Bild von der Lage und sagten dabei rasche Hilfe zu - mehr dazu in Unwetter: Politik sichert Hilfe zu.

Bundesheer startet Assistenzeinsatz

Dementsprechend startete das Bundesheer am Sonntag einen Assistenzeinsatz: Der Baupionier- und Katastrophenhilfeeinsatzzug der Stabskompanie des Militärkommandos Steiermark unterstützt mit 35 Kräften die Aufräumarbeiten in Öblarn.

Unwetter in der Obersteiermark

APA/APA/HBF/PUSCH

Zusätzlich soll am Montag eine Pionierkompanie mit rund 200 Kräften und mit schwerem Gerät aus Villach in den Bezirk Liezen kommen, um Hänge zu stützen, Verklausungen zu entfernen und Behelfsbrücken zu bauen. Wie lange der Assistenzeinsatz dauern wird, ist noch unklar - aufgrund der schweren Schäden ist aber von Wochen auszugehen.

Schwere Unwetter auch im restlichen Österreich

Aber nicht nur in der Steiermark, auch in anderen Teilen Österreichs gingen an diesem Wochenende heftige Unwetter mit Hagelschauern und Starkregen ab - mehr dazu in „Noch nie etwas so Arges erlebt“ (news.ORF.at).

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