Unwetter: Aufräumarbeiten und Straßensperren

Nach den schweren Unwettern sind am Wochenende in der gesamten Steiermark wieder Hunderte Feuerwehrkräfte und Bundesheersoldaten im Einsatz. Viele Straßen bleiben jedoch weiterhin gesperrt.

Nach dem Hochwasser war unter anderem die Grazer Muruferpromenade eine Woche lang gesperrt gewesen. Sonntagfrüh konnte laut Holding Graz zumindest diese Sperre wieder aufgehoben werden: Treibgut und Schlamm wurden entfernt, der Wasserstand sank unter die Alarmmarke.

Aufräumarbeiten nach den Unwettern

LFV Franz Fink

Die steirischen Feuerwehren hatten an diesem Wochenende zahlreiche Einsätze

Die massiven Unwetterzellen waren bereits am Freitagabend aus der Steiermark abgezogen - doch vor allem in den schwer betroffenen Gebieten im Enns- und Murtal bleibt die Angst vor weiteren Regenfällen - mehr dazu in Aufwendige Arbeiten nach starken Unwettern (11.8.2017).

Unwetterschäden

ORF

Zahlreiche Straßensperren:

Die B75 ist in nach einem Erdrutsch gesperrt - im Bezirk Liezen zwischen Donnersbach und Donnersbachwald. Es gibt jedoch Durchfahrtsmöglichkeiten: Von Montag bis Freitag: 5.30 bis 7.00 Uhr; 12.00 bis 13.00 Uhr und von 18.00 bis 21.00 Uhr. Zusätzlich am 13. und 15. August von 5.30 bis 21.00 Uhr.

L522, Krakaudorferstraße zwischen Seebach und Krakaudorf: Sperre, da eine Mure droht, abzugehen. Eine Umleitung über die L521 ist eingerichtet.

Die L513, die Lambachbichl-Straße (Murau) ist wegen einer Brückensanierung zwischen Teufenbach und Mariahof gesperrt. Der Verkehr wird bis 17.8.2017 örtlich umgeleitet

Wegen Vermurungen sind gesperrt:

  • die L514 bei Oberzeiring (Dauer voraussichtlich bis Ende August)
  • die L517 in der Gemeinde Seckau Richtung Kobenz für Pkw - Lkw werden über die L515 umgeleitet
  • die L550 (Kobenzerstraße) und L518 (Murtal-Begleitstraße) bei Kobenz
  • der Sölkpass zwischen Schöder und St. Nikolai (L704)

Und wechselweise angehalten wird auf:

  • der L515 zwischen Knittelfeld und Gaal
  • der L518 bei Kobenz

Die Böden sind derart aufgeweicht, dass Hänge jederzeit ins Rutschen geraten könnten. Unter schwierigsten Bedingungen beteiligten sich dennoch hunderte Feuerwehrkräfte an den Aufräumarbeiten.

Große Dankbarkeit vom Präsidenten

Feuerwehrpräsident Albert Kern, Landesfeuerwehrkommandant der Steiermark, ist dankbar: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie gut unser Feuerwehrsystem funktioniert. Keine andere Einsatzorganisation als die freiwillige Feuerwehr ist in der Lage, binnen Minuten eine derartige Armee qualifizierter Helfer zu mobilisieren."

Die verheerenden Katastrophenereignisse hätten erneut gezeigt, wie wichtig und unverzichtbar das engmaschige Netz an Feuerwehrstützpunkten sei: "Durch die gegenseitige Hilfe konnte anforderungsgerecht rasch und zielorientiert geholfen werden. Ich bedanke mich im Besonderen bei allen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern, die in den letzten Tagen unermüdlich im Einsatz gestanden sind und das Gemeinwohl über ihr eigenes gestellt haben“, so Kern in einer Aussendung am Sonntag. Auch Bundesheersoldaten und Privatpersonen engagierten sich im Einsatz für ihre Mitmenschen.

Sölkpass lange nicht mehr befahrbar

Besonders zugespitzt hatte sich die Lage auf dem Sölkpass: Die Straße wird heuer vermutlich nicht mehr befahrbar sein. An mehreren Stellen waren Straßenteile unterspült und weggeschwemmt worden. Der Katschbach - normalerweise ein schmales und kleines Gewässer - war binnen weniger Minuten zum reißenden Fluss angewachsen.

Auf einer Länge von sieben Kilometern ist die Straße über den Sölkpass nun völlig zerstört und unpassierbar - der Bach führt immer noch Stämme und Geröll mit. 104 Pioniere des Bundesheeres aus Salzburg stehen seit Mittwoch im Dauereinsatz. Auch zahlreiche Brücken sind von den Wassermassen weggeschwemmt worden - die Pioniere des Bundesheeres werden sie in den nächsten Wochen wieder aufbauen.

Unwetterschäden

ORF

Wie lange der Einsatz im obersteirischen Unwettergebiet für das Bundesheer noch dauern wird, war bis zuletzt noch nicht absehbar: „Wir sind einmal auf alle Fälle die nächsten 14 Tage hier - alles andere wird sich in nächster Zeit ergeben“, so Einsatzleiter Rudolf Behr.

„Gibt wieder Blick nach vorne“

Vor allem im Wölzertal hofft der Sprecher des Bereichsfeuerwehrverbands Murau, Walter Horn, nun auf trockene Tage - denn Arbeit gibt es genug: „Die mobilen Hochwasserschutzmaßnahmen wieder zurückbauen, Sandsäcke entfernen und Straßen reinigen - das ist momentan die meiste Arbeit, die die Feuerwehr Oberwölz zu verrichten hat.“

Unwetterschäden

ORF

Mit dem sich bessernden Wetter rund um den schwer betroffenen Ort Oberwölz hatte sich auch die Stimmung unter den vielen Helfern und der Bevölkerung aufgehellt: „Ich sage es so: Mit dem schönen Wetter wird es auch bei den Leuten wieder ein bisschen besser. So wie die Wolken einen Durchblick auf den blauen Himmel geben, gibt es auch dort wieder einen Blick nach vorne.“

„Großartige Unterstützung“

Nach vorne schauen und beseitigen, was die Natur da in den vergangenen Tagen angerichtet hat, hieß es auch im Bezirk Liezen. Hier liegen die Schwerpunkte neben dem Sölkertal auch im Donnersbachtal, so Christoph Schlüßelmayr vom Bereichsfeuerwehrverband Liezen. Allein in diesen beiden Gebieten standen am Samstag 35 Feuerwehren mit mehr als 200 Mann und 69 Fahrzeugen im Einsatz.

Schlüßelmayr betont: „Durch die großartige Unterstützung der Katastrophenzüge aus den Nachbarbezirken können die Arbeiten sehr schnell vorangehen, schneller als geplant - wir haben heute auch wieder Einheiten aus Feldbach und Fürstenfeld vor Ort, die mit beinahe 200 Mann mit unseren Kräften die Arbeiten vorantreiben.“

1.300 Kräfte allein am Freitag

Auch in der Süd- und Südoststeiermark waren hunderte Feuerwehrleute damit beschäftigt, die Unwetterschäden zu beseitigen. Alleine am Freitag waren steiermarkweit 1.300 Feuerwehrkräfte im Einsatz. Unterstützt wurden sie durch viele Private, aber auch durch das Bundessheer. 140 Soldaten halfen etwa im Ennstal - und seit Freitag arbeiteten 80 weitere Pioniere im Murtal - ihre Aufgabe war es vor allem, die Infrastruktur wieder herzustellen.

Link: