Fußball: Neuer Sturm-Trainer Vogel optimistisch

Heiko Vogel ist am Donnerstag mit einer großen Portion Optimismus als neuer Cheftrainer von Fußball-Bundesligist Sturm Graz präsentiert worden. Der Deutsche startet mit seiner Mannschaft am 4. Jänner in die Winter-Vorbereitung.

„Wir haben eine unglaublich gute Ausgangssituation“, so Vogel am Donnerstag, „wir müssen aber auf Demut setzen. Es gilt, die Leistung, die wir jetzt erbracht haben, zu bestätigen.“ Das Wort Meistertitel wollte der frühere Meistermacher des FC Basel nicht in den Mund nehmen: „Ich finde es immer als Ziel, europäisch zu spielen. Ich denke, das ist im Bereich des Möglichen.“ Sturm liegt in der Liga derzeit punktegleich mit Titelverteidiger Salzburg auf Rang zwei.

Heiko Vogel

APA/Erwin Scheriau

Heiko Vogel bei seiner Präsentation am Donnerstag

Vogel war zuletzt Amateurtrainer bei Bayern München, sein Vertrag in Graz läuft bis 2019 - mehr dazu in Fußball: Heiko Vogel neuer Sturm-Trainer.

Für „verbalen Arschtritt“ nicht zu schade

Der neue Sturm-Coach gilt als kommunikativer Trainer, der sich laut eigenen Angaben aber auch für einen „verbalen Arschtritt“ nicht zu schade ist: „Für mich ist Humor eine Waffe der Kommunikation“, erklärte Vogel, „ein lächelndes Gesicht setzt lieber etwas um als ein zorniges Gesicht. Ich lache gern, und ich mag es auch, wenn in meinem Umfeld geschmunzelt wird“.

Der Deutsche startet mit seinem neuen Team am 4. Jänner in die Winter-Vorbereitung. Bis dahin will er sich - auch aus Respekt vor seinem noch im Amt befindlichen Vorgänger als Sturm-Trainer Franco Foda - mit öffentlichen Aussagen und Auftritten zurückhalten; auch bei den beiden abschließenden Sturm-Spielen vor Jahreswechsel will Vogel nicht vor Ort sein.

„Ohne Druck, aber mit großer Vorfreude“

Mit Foda - der mit Jahresbeginn das österreichische Nationalteam übernimmt - hat er sich bereits ausgetauscht; seinen Landsmann kennt er seit einem gemeinsamen Trainerkurs im Jahr 2000. „Ich habe mir viele Spiele angeschaut. Das, was ich gesehen habe, hat mich total begeistert“, so Vogel: „Die Arbeit, die Franco und sein Team hier leisten, ist sensationell gut.“ Daran gilt es anzuschließen. „Ich verspüre aktuell noch gar keinen Druck, aber ich verspüre eine unglaublich große Vorfreude.“

Mehr Ballbesitz

Auf seine Fußball-Philosophie angesprochen ließ Vogel am Donnerstag den Wunsch nach mehr Ballbesitz durchblicken: „Ich betone es immer gerne, dass ich gerne Ballbesitz habe. Wenn man ihn nicht hat, muss man sich aber auch damit beschäftigen, ihn wieder zu erlangen.“

Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl hofft, dass Vogel auch Talente wie Dario Maresic oder Sandi Lovric entwickeln kann. Zu viele Nachwuchsspieler will der neue Coach trotz der Erfahrung, die er bei den Bayern in diesem Alterssegment gesammelt hat, aber nicht hochziehen. „Man kann junge Spieler nur dann einsetzen, wenn sie die Qualität mitbringen.“ Potenzial sei bei Sturm allerdings vorhanden.

Heiko Vogel

APA/Erwin Scheriau

Seinen „engsten Vertrauten“ Patrick Dippel erhält Vogel, der einen Vertrag bis 2019 unterschrieben hat, als federführend für die Spielanalyse zuständigen Assistenten zur Seite gestellt; zum zweiten Co-Trainer stieg Joachim Standfest auf. Dessen Job als Coach der Sturm Amateure übernimmt laut Kreissl der bisherige U18-Coach Thomas Hösele.

Jauk: „Start-Ziel-Sieg“

Clubpräsident Christian Jauk war der Stolz bei Vogels Präsentation vor mehr als 30 Medienvertretern anzusehen: „Heiko Vogel war immer schon in der Pole Position, von Beginn weg - ein Start-Ziel-Sieg könnte man sagen.“ Die Cheftrainer-Frage sei für die Entwicklung des Clubs von großer Bedeutung gewesen: „Es sitzt mit Recht derjenige hier zwischen uns, der der Beste ist“, so Jauk.

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