Rauchverbot-Aus: Auch Wirte verunsichert

Nach den Plänen von ÖVP und FPÖ soll des geplante generelle Rauchverbot in der Gastronomie gekippt werden - und sie ernteten dafür heftige Kritik. Aber auch so mancher Gastronom ist verärgert - und verunsichert.

Mit Mai 2018 hätte das ausnahmslose Rauchverbot in der Gastronomie eingeführt werden sollen, laut ÖVP und FPÖ soll es nun aber anders kommen - mehr dazu in ÖVP und FPÖ einig bei Raucherregelung (news.ORF.at).

„Ein tolles Lokal, aber das einzige Nichtraucherlokal“

Josef Hubmann, Seniorchef des gleichnamigen Bäckereiunternehmens im Bezirk Leibnitz - kann da nur den Kopf schütteln: Vor eineinhalb Jahren habe man begonnen umzustrukturieren und den Umbau der insgesamt zwölf Kaffeehäuser in Nichtraucherlokale zu planen.

Ein Lokal wurde geschlossen, ein anderes - in Fresing in der Gemeinde Kitzeck - bereits umgebaut und im Oktober neu eröffnet, erzählt Hubmann: „In Fresing haben wir - abgesehen von außen - innen alles herausgerissen, wir haben die ganzen Raucherabtrennungen entfernt und das Lokal, das durch das Rauchen mitgenommen worden ist, komplett erneuert. Wir haben dort 130.000 Euro investiert. Es ist ein tolles Lokal geworden, aber es ist leider das einzige Nichtraucherlokal in der Südsteiermark.“

„Die Raucher gehen zum Nachbarn“

Eine Investition, die sich nicht nur als überflüssig, sondern auch als falsch erweisen könnte, sagt Hubmann - er befürchtet Einbußen von rund 25 Prozent: „Wir haben definitiv Einbußen. Wir bekommen zwar Lob von Müttern, von älteren Leuten wegen der Kinder und der besseren Luft. Das ist schön und gut, aber der Raucher geht zum Nachbarn - dorthin, wo er rauchen kann.“

Rauchverbot

APA/Herbert Pfarrhofer

Debatte: Wie wichtig ist ein Rauchverbot?

Der Gastronom hofft, dass das generelle Rauchverbot - vielleicht aufgrund zahlreicher Petitionen - doch noch eingeführt wird.

„Umfassende Beratung unmöglich“

Hubmann sei aber nicht der einzige Fall, heißt es von Seiten der Wirtschaftskammer, die derzeit viele Anfragen verunsicherter Wirte beantworten muss: Solange es aber keine Rechtssicherheit gibt, sei eine umfassende Beratung unmöglich, und so bleibt der genaue Gesetzestext abzuwarten.

Ärzte und Politik übten schon nach Bekanntwerden der Pläne von ÖVP und FPÖ zur Beseitigung des generellen Rauchverbotes in der Gastronomie ab Frühling 2018 heftige Kritik: Von „Rückschritt“ und von einem unverständlichen Vorbild aus Deutschland war unter anderem die Rede - mehr dazu in Schock in Ärzteschaft (news.ORF.at) sowie in Rauchverbot gekippt: Kritik aus der Steiermark und in Rauchverbot in Lokalen: Experten warnen vor Aus.