Lercher soll SPÖ-Bundesgeschäftsführer werden

Der steirische SPÖ-Landesparteisekretär Max Lercher soll die Bundesparteizentrale wieder auf Vordermann bringen: Er soll laut einem Bericht am Donnerstag zum neuen Bundesgeschäftsführer bestellt werden.

Parteichef Christian Kern wird den Murtaler bei den SPÖ-Gremien als neuen Bundesgeschäftsführer vorschlagen. Er soll die SPÖ-Zentrale wieder kampagnenfähig machen, so Kern: „Das ist glaube ich ein klares Zeichen, dass die SPÖ nicht nur aus Wien besteht und eine Reihe hervorragenden Nachwuchs hat.“

„Ein grundfester Sozialdemokrat“

Ob man Lercher - der 2011 etwa als einziger Abgeordneter der Regierungskoalition gegen das Bettelverbot gestimmt hatte - als Zeichen für einen Linksruck der SPÖ sehen könnte? „Das sollte man nicht überbewerten“, so Kern, „er ist ein grundsatzfester Sozialdemokrat und das ist genau das Profil, das wir brauchen - und ich denke, da ist er eine gute Bestätigung dieses Wegs“.

Max Lercher

SPÖ

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Am Donnerstag soll Lercher im Parteivorstand zum neuen Bundesgeschäftsführer gekürt werden - damit würde er Christoph Matznetter nachfolgen, der die Position nach dem Rücktritt von Georg Niedermühlbichler interimistisch innehatte - die „Presse“ hatte die Rochade am Montagabend bereits als fix vermeldet.

Schon bei Kern-Antritt im Gespräch

Der Zustand der SPÖ-Parteizentrale in der Wiener Löwelstraße galt zuletzt als nicht unbedingt optimal: Die SPÖ verbrauchte in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche Bundesgeschäftsführer. Der bis dahin letzte, Georg Niedermühlbichler, stolperte mitten im Intensiv-Wahlkampf über die Silberstein-Affäre - seither teilten sich Matznetter und Frauen-Geschäftsführerin Andrea Brunner die Aufgabe. Lercher galt schon nach dem Antritt von Parteichef Christian Kern als potenzieller Geschäftsführer. Damals entschied man sich - angeblich auf Druck der Wiener Partei - für Niedermühlbichler, der davor Landesgeschäftsführer der Sozialdemokraten in der Bundeshauptstadt war.

Der 31-jährige Lercher entstammt der steirischen Sozialistischen Jugend, deren Vorsitzender er bis 2013 war. Schon 2010 zog er als damals historisch jüngstes Mitglied in den steirischen Landtag ein. 2014 wurde Lercher Landesgeschäftsführer.

Drozda soll auf Schieder folgen

Neben Lercher war auch der bisherige Kanzleramtsminister Thomas Drozda potenzieller Kandidat für die Bundesgeschäftsführung - er dürfte jedoch den Posten des geschäftsführenden Klubobmanns übernehmen, sollte Andreas Schieder Ende Jänner zum Wiener SPÖ-Chef gewählt werden und damit in die Landesregierung einziehen. Die ebenfalls für die Bundesgeschäftsführung gehandelte bisherige Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner könnte wiederum ebenfalls in die Bundeshauptstadt wechseln, sollte Schieder das Duell gegen Michael Ludwig um den Vorsitz der Wiener Sozialdemokraten für sich entscheiden.

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