Ein hartes Jahr für das Kriseninterventionsteam

Mit rund 600 Einsätzen war für das Kriseninterventionsteam des Landes (KIT) auch 2017 wieder ein herausforderndes Jahr. Besonders gefordert war man nach dem Doppelmord in Stiwoll und den Weihnachtstragödien in Köflach und Eichkögl.

Am Stefanitag kam beim Brand eines Bauernhauses in Köflach ein zweijähriges Kind ums Leben - mehr dazu in Drei Tote nach Brand in Köflach (26.12.2017) -, am 24. Dezember wurde eine Vierjährige in Eichkögl in der Hauseinfahrt überfahren und tödlich verletzt - mehr dazu in Von Auto des Vaters überrollt: Vierjährige tot (27.12.2017).

Zu Weihnachten noch schwieriger

In beiden Fällen betreut das Kriseninterventionsteam des Landes die Hinterbliebenen - eine Aufgabe, die in der Weihnachtszeit noch schwieriger ist, sagt KIT-Leiter Edwin Benko: „Wenn man einen Raum betritt, und man sieht, es ist weihnachtlich geschmückt, es sind Geschenke da, dann kommt es noch einmal verstärkend hinzu - diese Herausforderung, das Kind verloren zu haben, und rundherum ist Weihnacht.“

Das Kriseninterventionsteam im Einsatz

Landespressedienst

Mit rund 600 blieb die Zahl der Einsätze des Kriseninterventionsteams 2017 im Vergleich zum Vorjahr annähernd gleich. In besonderer Erinnerung geblieben seien die Unwetterkatastrophe in Oberwölz, bei der ein 13-Jähriger in einem Jugendlager tödlich verunglückte - mehr dazu in 13-Jähriger auf Zeltlager in Sturmnacht gestorben (5.8.2017) -, und der Doppelmord in Stiwoll - mehr dazu in Doppelmord in Stiwoll: Chronologie.

Stiwoll: „Ein ganzer Ort war betroffen“

„Die Herausforderung in Stiwoll war einerseits, dass ein ganzer Ort betroffen ist - vom Kleinkind bis zum alten Menschen -, dass der Bürgermeister betroffen war und handlungsfähig bleiben musste und auch geblieben ist, und dass die Bevölkerung mit Ängsten konfrontiert war, nämlich mit dem Ungewissen, taucht er wieder auf oder taucht er nicht auf“, so Benko.

Der Fall Stiwoll zeigt auch, dass das Kriseninterventionsteam Opfer und Angehörige nicht nur akut, sondern auch über einen längeren Zeitraum betreut: Man habe den Ort beim Krisenmanagement, bei Begräbnissen und Gemeindeversammlungen begleitet, so Benko - für die Bevölkerung sei man bis heute via eigener Telefon-Hotline jederzeit erreichbar.

„Maßnahmen sorgten für relative Normalität“

„Ich glaube, dass durch diese vielen Maßnahmen, die durch uns und auch durch andere gesetzt wurden, diese Angst wieder etwas in den Hintergrund gegangen ist und dass wieder relative Normalität in diesen Ort eingekehrt ist“, bilanziert Edwin Benko, der Leiter des Kriseninterventionsteams Steiermark, das auch im nächsten Jahr wieder auf rund 400 ehrenamtliche Mitarbeiter setzen kann.

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