Pyramidenspiel: 17 Angeklagte, 300 Verdächtige

Nach jahrelangen Ermittlungen sind die ersten Anklagen im Fall eines großangelegten Pyramidenspiels fertig. Es gibt insgesamt 17 Beschuldigte und 300 Verdächtige. Der Hauptangeklagte soll 300.000 Euro Schaden verursacht haben.

2006 soll das Spiel begonnen haben, das bis Ende 2008 einen Schaden in Millionenhöhe verursacht hat. Laut der Staatsanwaltschaft Graz bildeten die Teilnehmer einen „Schenkkreis“, durch den sich das Geld vermehren sollte: Bei einer Einzahlung von 5.000 Euro wurde ein Gewinn von 40.000 Euro versprochen, wer 10.000 Euro investierte, sollte 80.000 Euro bekommen. Die Werbeveranstaltungen fanden zum Teil in Bayern statt, die Menschen reisten auch aus der Steiermark in Scharen an, um an der wundersamen Geldvermehrung teilzuhaben.

Schwerer Betrug, Schaden in Millionenhöhe

Als Drahtzieher gilt ein Weststeirer, der auch in einem Partyraum über seiner Garage Anwerbetreffen für rund 40 Personen veranstaltete. Er soll einen Schaden von weit über 300.000 Euro verursacht haben, bei den übrigen Beschuldigten geht es um Summen von 5.000 bis 300.000 Euro, eine liegt unter 5.000 Euro.

Angeklagt ist in vielen Fällen auch Betrug und schwerer Betrug, weil den Teilnehmern gesagt worden war, sie könnten jederzeit aussteigen und würden ihr Geld zurückbekommen. Einige Betroffene begannen ihre eigenen Pyramiden, bis es schließlich Ende 2008 zum bösen Erwachen und Zerplatzen der Geldträume kam.

Erst der Beginn

Die Verhandlungen gegen die ersten 17 Verdächtigen sind aber erst der Beginn - ermittelt wurde gegen rund 300 Personen. Mehrere Verfahren wurden eingestellt, doch es werden noch zahlreiche Anklagen erwartet.