Olympia 2026: KPÖ fordert Volksbefragung

Die Grazer KPÖ möchte eine Volksbefragung, ob Graz sich dafür einsetzen soll, Gastgeberstadt der olympischen Winterspiele 2026 zu werden. ÖVP und FPÖ sind gegen eine solche Volksbefragung.

Die Special Olympics im März vergangenen Jahres hätten gezeigt, dass Graz und Schladming eine Großveranstaltung ausrichten können - das sagten die Bürgermeister der beiden Städte, Siegfried Nagl und Jürgen Winter (beide ÖVP) bei der Präsentation der Olympiapläne - mehr dazu in Graz und Schladming wollen Olympia 2026 (13.1.2018). Grundsätzlich zeigt sich auch die Landespolitik interessiert, wenn auch etwas zurückhaltender - mehr dazu in Olympia 2026: Landespolitik zurückhaltend (24.1.2018).

„Nacht- und Nebelaktion des Bürgermeisters“

Die KPÖ wiederum zeigt sich skeptisch: Winterspiele 2026 in Graz dürfen nicht stattfinden, ohne die Grazer vorab darüber abstimmen zu lassen, weshalb man ab sofort Unterschriften sammle, um eine Volksbefragung möglich zu machen, so Stadträtin Elke Kahr (KPÖ): „Man muss wirklich sagen, Bürgermeister Nagl hat da in einer Nacht- und Nebel-Aktion entschieden, dass sich Graz für die Olympischen Winterspiele 2026 bewerben soll. Gleich im selben Atemzug hat er dazu gesagt, dass er das ohne Volksbefragung durchführen will, und das zeigt eigentlich eher von einer sehr großen Unsicherheit, weil wenn er so sicher wäre, dass die Bevölkerung da dafür wäre, würde er sicher keine Minute zögern, eine Volksbefragung anzuregen.“

„Kostenlast wäre zu groß“

Die Bewerbung allein würde Graz acht bis neun Millionen Euro kosten. Die KPÖ hält das für eine Schönwetterprognose, die nicht halten wird. Zudem wäre die Kostenlast für geplante Spiele, so Kahr, für die Stadt zu groß: „Auch wenn sich das IOC beteiligen wird, so ist es eine Tatsache, dass das IOC auf keinen Fall Infrastrukturkosten übernehmen wird, und alle bisherigen Austragungen - egal ob von Sommer- oder Winterspielen -, da weiß man einfach, dass die Budgets weit überzogen waren.“

KPÖ dagegen, will aber Volksentscheid

Viele andere geplante Projekte könnten in Graz auf der Strecke bleiben, fürchtet die Stadträtin, die auch mit steigenden Lebenshaltungskosten rechnet, sollten die Spiele tatsächlich in Graz stattfinden: „Wir als Partei sind gegen die Durchführung von Winterspielen in Graz, wir möchten aber, dass die Bevölkerung selbst entscheidet, ob sie dafür oder dagegen ist“, so Kahr.

Die KPÖ möchte auch die SPÖ und die Grünen einladen, sich für eine Volksbefragung einzusetzen, und man rechnet damit, dass die dafür notwendigen 10.000 gültigen Unterschriften noch vor dem Sommer zusammenkommen. Allerdings: Bereits Mitte März soll im Gemeinderat entschieden werden, ob sich Graz für die Spiele bewerben wird.

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