Ingrid Burkhard erhält Großen Schauspielpreis

Ingrid Burkhard erhält den Großen Schauspielpreis zum Auftakt der heurigen Diagonale. Die 86-Jährige ist dem Publikum vor allem als Toni Sackbauer in der Kultserie „Ein echter Wiener geht nicht unter“ bekannt.

Die Charakterdarstellerin wird den Preis traditionell zur Eröffnung der Diagonale am 13. März in der Helmut List-Halle entgegennehmen. Ingrid Burkhard erhält dazu ein von Toni Schmale gestaltetes Kunstwerk.

Authentizität beim Spiel und nie verstellt

Die 86-Jährige ist beim heurigen Festival auch auf der Leinwand zu sehen – im Special „Kein schöner Land“. Im dort gezeigten Film „Jugendliebe - Wem Gott schenkt ein Häschen“ von Lukas Stepanik ist die Schauspielerin als konservative Mutter zu sehen.

„Was uns berührt, ist die Authentizität ihres Spieles“, begründete die aus Branchenexperten zusammengesetzte Jury ihre Wahl der Trägerin des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik: „Nie sucht sie die Pose oder Koketterie, nie die Denunziation, nie die Verstellung. Und auch wenn Schauspiel Verstellung bedeuten kann, so verstellt Ingrid Burkhard niemals den Weg zwischen ihren Rollen und ihrem Publikum.“

Ihren Berufsweg begann die gebürtige Wienerin, die am 7. Juni 1931 das Licht der Welt erblickte, am Theater. Nach ihrer Ausbildung am Reinhardt-Seminar war sie zunächst in Vorarlberg und dann lange Jahre am Landestheater Linz engagiert. Nach Ausflügen in den deutschsprachigen Raum war Burkhard dann vor allem im Theater in der Josefstadt und der Burg zu sehen.

Ingrid Burkhard

Thimfilm

Ingrid Burkhard als Toni Sackbauer in „Echte Wiener“

Durchbruch als Toni Sackbauer

Der wirkliche Durchbruch gelang ihr dann aber im Fernsehen als Toni Sackbauer in der Kultserie „Ein echter Wiener geht nicht unter“. Neben der Rolle der Mundl-Gattin war Burkhard dann auch wiederholt im Kino zu sehen, so etwa in Wolfgang Glücks „38 - Auch das war Wien“ oder in der Wolf-Haas-Adaption „Komm, süßer Tod“. Und auch mit ihrer Lebensrolle der Toni Sackbauer brachte es Burkhard zu Leinwandehren, als sie 2008 und 2010 für das „Echte Wiener“-Doppel verpflichtet wurde. Zuletzt war Burkhard für Maren Ades Welterfolg „Toni Erdmann“ engagiert. Aktuell ist Ingrid Burkhard in Ronny Trockers „Die Einsiedler“ im Kino als knorrige Bergbäuerin Marianne zu sehen.

Die Diagonale eröffnet heuer mit dem Film „Murer - Anatomie eines Prozesses“. Regisseur Christian Frosch beleuchtet dabei die Gerichtsverhandlung gegen Franz Murer, der 1963 wegen schwerer Kriegsverbrechen vor Gericht stand - mehr dazu in Diagonale eröffnet mit „Murer“ (25.1.2018).

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