SFL Technologies: Sanierungsplan angenommen

Die Fortführung des Ende des Vorjahres in Insolvenz geratenen Unternehmens SFL Technologies mit Sitz in Stallhofen in der Weststeiermark ist gesichert: Im zweiten Anlauf wurde der Sanierungsplan mehrheitlich angenommen.

Es war die österreichweit größte Insolvenz des Jahres 2017: 80 Millionen Euro Schulden, 350 Gläubiger, 186 betroffene Dienstnehmer - mehr dazu in SFL insolvent: 186 Dienstnehmer betroffen (2.11.2017). Ende Jänner ist die Annahme des Sanierungsplans noch gescheitert - mehr dazu in Sanierungsplan von SFL Technologies abgelehnt (23.1.2017) - im zweiten Anlauf hat es jetzt geklappt.

Rene Jonke vom Kreditschutzverband 1870 bestätigt: „Ursprünglich war es so, dass es zwei Gläubigerklassen gegeben hat. Eine hätte 20 Prozent bekommen und die andere, nämlich die Lieferanten, 30 Prozent. Nun ist es so, dass alle Gläubiger die 30-Prozent-Quote erhalten werden.“

„Beabsichtigt, Gruppe wieder hochzufahren“

So wurde der Sanierungsplan laut Jonke angenommen: „Aktuell sind ja 41 Dienstnehmer beschäftigt. Es erfolgt also die Fortführung und es ist von der Geschäftsführung beabsichtigt, die Gruppe wieder hochzufahren.“

Im Zuge des neuen Plans sollen die Gläubiger nach der ersten fünfprozentigen Barquote in 14 Tagen bis Ende Juli weitere fünf Prozent der Quote bekommen, bis Ende 2018 die nächsten zehn Prozent und die restlichen zehn Prozent bis Ende 2019. Die quotenrelevanten Insolvenzforderungen dürften insgesamt 67,5 Millionen Euro betragen.

Prestigeprojekt vor möglicher Notveräußerung

Das weststeirische Unternehmen war vor allem durch die Erfindung von ELI bekannt geworden - einem verwandlungsfähigen elektrischen Nutzfahrzeug, das vor allem für den Einsatz im kommunalen Bereich entwickelt wurde - mehr dazu in Steirisches Elektroauto ELI läuft vom Band (21.3.2017). Das Prestige-Projekt konnte aus zeitlichen Gründen nicht innerhalb des Insolvenzverfahrens verkauft werden. Möglicherweise muss SFL ELI aber jetzt veräußern, um die Quotenzahlungen stemmen zu können.

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