Starker Anstieg bei Privatinsolvenzen

In der Steiermark hat es im Jänner mehr als doppelt so viele Privatkonkurse gegeben wie im Vorjahr. Von Experten wurde das aufgrund der Änderung des Insolvenzrechts erwartet. Die österreichweit größte Insolvenz war jene von Hannes Kartnig.

Seit 1. November ist das sogenannte Insolvenzrechts-Änderungsgesetz in Kraft - dieses regelt den Privatkonkurs neu. So muss etwa im Konkursverfahren keine Mindestquote mehr erfüllt werden. Das Abschöpfungsverfahren wurde auf fünf Jahre verkürzt. Ist die Zahl der Privatkonkurse Ende des Vorjahres noch gesunken – mehr dazu in Neues Insolvenzrecht: Weniger Privatkonkurse (30.11.2017), so kam es im heurigen Jänner zum prognostizierten starken Anstieg.

Von 38 auf 81 Privatkonkurse

In der Steiermark haben sich die Privatkonkurse im Jänner mehr als verdoppelt. 38 Privatkonkurse wurden im Jänner 2017 eröffnet, im Jänner 2018 waren es 81 Konkurse. Das bedeutet umgerechnet eine Durchschnittsverschuldung von rund 242.000 Euro – laut Kreditorenverband ein noch nie dagewesener Wert.

Ex-Unternehmer nutzten Gesetzesänderung

Die Privatinsolvenz von Ex-Sturm-Präsident Hannes Kartnig war österreichweit die größte Privatinsolvenz mit 8,8 Millionen Euro. Generell beantragten überproportional viele Ex-Unternehmer mit Verbindlichkeiten von zum Teil mehreren Millionen Euro Privatkonkurse, so der Kreditschutzverband. Sie profitierten vom Wegfall der Mindestquote. Auch die Firmeninsolvenzen verdoppelten sich im Jänner in der Steiermark von 19 auf 35 Verfahren im Vergleich zum Vorjahr.

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