Fremdenführer will und muss gelernt sein

Immer mehr Touristen entdecken die Steiermark - und viele von ihnen greifen gerne auf Fremdenführer zurück. Deren Ausbildung ist laut Wirtschaftskammer streng geregelt und sehr umfangreich.

Fremdenführer müssen Touristen aus aller Welt die Kultur, Geschichte und Atmosphäre einer fremden Stadt innerhalb kurzer Zeit näherbringen - und das will und muss gelernt sein.

Welttag der Fremdenführer

Die Steiermark begeht den Tag der Fremdenführer am Sonntag: Es werden kostenlose Führungen in Graz und Kapfenberg angeboten, freiwillige Spenden kommen karitativen Zwecken zugute. Wo, wann welche Führungen angeboten werden, finden Sie hier.

Einjährige Ausbildung

Voraussetzung für den Beruf des österreichweiten Fremdenführers ist eine einjährige Ausbildung mit einem breiten Allgemeinwissen, sagt die Sprecherin der Fachgruppe Freizeit und Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer Steiermark, Sigrid Alber - sie ist selbst schon seit 30 Jahren als Fremdenführerin tätig: „Geschichte, Kunstgeschichte, Landwirtschaft, Architektur, Brauchtum, Geografie, Naturkunde. Außerdem ist sehr wichtig, wie man führt - es gibt auch Rhetorik, und es gibt auch die Unternehmerprüfung, weil wir sind ja alle selbstständig und als Einzelunternehmer in diesem Gewerbe tätig.“ Weiters wird für den Beruf des Fremdenführers zumindest immer eine Fremdsprache verlangt.

Welttag der Wiener Fremdenführer

Violette Meier

Die Prüfung selbst besteht aus einem theoretischen und aus einem praktischen Teil - beim praktischen Teil müssen Führungen zu Fuß und mit dem Bus gemacht werden, schildert Sigrid Alber: „Es wird in Echtzeit geprüft, wie man führt. Wie vermittelt man auf möglichst kurzweilige und interessante, aber doch informative Weise, was es so über die Stadt zu wissen gibt.“

Touristen wollen unterhalten werden

Das Bild des klassischen Reiseführers, der Zahlen, Daten, Fakten einer Stadt oder einer Region herunterbetet, hat sich in den Jahren geändert - die Touristen wollen heutzutage unterhalten werden. Das Zauberwort heißt Eventcharakter, so Sigrid Alber, „indem wir zum Beispiel historische Gestalten auftreten lassen, oder wir zitieren Schriftsteller“.

Meist nebenberuflich

In der Steiermark gibt es laut Wirtschaftskammer derzeit knapp 120 gemeldete Fremdenführer, die Mehrheit macht das nebenberuflich: „Es versuchen aber immer wieder ein paar Fremdenführer, voll und ganz davon zu leben, wobei gerade wir uns hier etwas schwerer tun als zum Beispiel die Wiener, die Salzburger und sogar noch die Innsbrucker.“

In diesen Städten können Fremdenführer laut Sigrid Alber gut von ihrem Beruf leben, weil es ganzjährig eine starke Saison gibt - in der Steiermark seien die Fremdenführer dagegen von extremen Saisonspitzen abhängig, wo es lange Stehzeiten gibt oder Zeiten, wo mehr Fremdenführer benötigt würden, als vorhanden seien.

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