Kärnten-Wahl: Reaktionen aus der Steiermark
Die Landtagswahl in Kärnten brachte am Sonntag einen großen Sieger: die SPÖ von Landeshauptmann Peter Kaiser. Sie konnte mehr als zehn Prozentpunkte zulegen und kam auf knapp 48 Prozent. Die FPÖ landete klar geschlagen mit knapp 23 Prozent auf Platz zwei, daran konnten auch deutliche Zugewinne nichts ändern. Ein kleines Plus schaffte die ÖVP, sie landete bei rund 16 Prozent. Das Team Kärnten schaffte knapp den Einzug in den Landtag. Für Grüne und NEOS gab es ein böses Erwachen - mehr dazu in SPÖ-Triumph, Grüne und NEOS scheitern (news.ORF.at).
APA/Georg Hochmuth
Schützenhöfer hofft auf gute Kooperation
Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hofft nun auf „weitere gute Zusammenarbeit im Süden Österreichs, in den Bereichen Verkehr, Wirtschaft und Forschung“: „Ich stelle fest, dass alle drei bisherigen Landtagswahlen in Niederösterreich, Tirol und Kärnten eine eindeutige Bestätigung des amtierenden Landeshauptmannes gebracht haben. Und für die ÖVP ist die bundespolitische Großwetterlage nach wie vor von Vorteil“.
Mit wem Kaiser nun die Zusammenarbeit suchen sollte, wollte Schützenhöfer am Sonntag nicht sagen: „Ich gebe da keine Ratschläge, auch wenn ich der Nachbar bin“. Zu den Grünen sagte der steirische Landeshauptmann, für die Partei sei das dramatisch, aber es habe Streit wie in der Bundespartei gegeben, da könne man vom Wähler keine Honorierung verlangen.
Schickhofer: „Fulminanter Wahlsieg“
Der steirische SPÖ-Chef Michael Schickhofer sprach von einem „fulminanten Wahlsieg von Peter Kaiser und der Sozialdemokratie“, und er konstatierte, bei der Landtagswahl hätten „Aufrichtigkeit, Menschlichkeit und die positive Entwicklung Kärntens gewonnen. Ich freue mich, dass unsere freundschaftliche Südachse mit diesem Wahlergebnis weiter gestärkt wird“.
Zu künftigen Koalitionen in Kärnten sagte Schickhofer, er und Kaiser hätten gemeinsam vorgeschlagen, wie Sozialdemokraten künftig Gespräche zu führen hätten (Stichwort „Kriterienkatalog“) - gesprochen werde mit jeder Fraktion: „So wird er es auch machen. Peter Kaiser hat einen Wahlkampf mit Stil und vielen positiven Vorschlägen geführt“, so Schickhofer, sein „sehr positiver und sachorientierter Stil ist ein Vorbild für viele in Österreich“.
Kunasek: „Unermüdlicher Einsatz honoriert“
FPÖ-Landesobmann Verteidigungsminister Mario Kunasek wertet das Wahlergebnis als Bestätigung für „den unermüdlichen Einsatz der Kärntner FPÖ in den vergangenen Jahren. Seit der Wiedervereinigung mit der Bundespartei 2013 wurde eine ehrliche und heimatverbundene Politik betrieben und von der Kärntner Bevölkerung honoriert“. Spitzenkandidat Gernot Darmann habe großen Zuspruch erfahren.
Kunasek wies darauf hin, dass die Freiheitlichen nach Niederösterreich und Tirol nun auch in Kärnten starke Ergebnisse und hohe Zugewinne hingelegt hätten: Er habe sich selbst ein Bild von der Stimmung im Wahlkampf gemacht, daher habe er auch nicht an diesem Ergebnis gezweifelt.
Schönleitner: „Viele Fehler in Eigenverantwortung“
Der Grüne Landessprecher und Klubobmann Lambert Schönleitner, der nun die dritte sonntägliche Zitterpartie mit seinen Landesparteikollegen durchlitt, hatte diesmal keinen Grund zu Freude: Für Schönleitner ist das Ergebnis „bitter“, er verwies aber auch auf die „vielen Fehler in Eigenverantwortung“ der Kärntner Grünen.
In Kärnten brauche es für die Grünen nun einen kompletten Neubeginn, denn die Abspaltungen hätten niemandem genutzt: Keine Gruppierung sei in die Nähe des Einzugs gekommen, so Schönleitner, dazu sei noch der Faktor Eva Glawischnig gekommen. Gleichwohl halte er das Ergebnis in Kärnten - auch durch den Grünen Streit - für einen einmaligen Ausreißer: In Salzburg gebe es bei den Landtagswahlen im April eine ganz andere Situation.