Eine Million Euro Soforthilfe für Rotes Kreuz

Das Rote Kreuz erhält aufgrund des Zivildienermangels vom Land eine Million Euro als Soforthilfe. LH-Stv. Michael Schickhofer (SPÖ) spricht von einem Fehlverhalten des Innenministeriums. Dort weist man die Kritik zurück.

Wegen geburtenschwacher Jahrgänge und einem attraktiver werdenden Bundesheer fehlen dem steirischen Roten Kreuz beim Einrückungstermin im April bereits 70 Zivildiener - eine Lücke im Rettungs- und Krankentransportdienst - mehr dazu in Rotes Kreuz findet nicht genügend Zivildiener (5.3.2018).

Schickhofer: „Fehlverhalten des Innenministeriums“

Für Schickhofer, der in seiner Funktion auch für Sicherheitsagenden zuständig ist, liegt die Ursache in Wien. Das Innenministerium hätte der Steiermark zu wenige Zivildiener zugeteilt und sei jetzt untätig, kritisiert der Landesrat und das gefährde den Rund um die Uhr-Betrieb der Rettungsorganisation und damit die Sicherheit der Steirer: „Es sind über 300 Zivildiener in Bereichen im Einsatz, wo nicht absolut Not am Mann ist. Ich möchte das Geld der Steirerinnen und Steirer nicht dafür verwenden müssen, ein Fehlverhalten des Innenministers auszugleichen.“

Mit einer Million Euro unterstützt das Land das Rote Kreuz, damit Rettungsdienst und die Krankentransporte aufrechterhalten werden können. Außerdem kritisiert Schickhofer, dass mehrere Anfragen des Landes vom Innenministerium bisher unbeantwortet geblieben seien.

Ministerium: Rotes Kreuz hat Priorität

Von Seiten des Bundes heißt es auf Anfrage, dass das Staatssekretariat im Innenministerium zuständig ist. Ein Sprecher weist die Kritik von Schickhofer zurück. Es stimme nicht, dass zu wenige Zivildiener zugeteilt werden, das Rote Kreuz habe generell Priorität. Auch im Ministerium sei man mit der Problematik von geburtenschwachen Jahrgängen konfrontiert. Zwischen 2010 und 2017 habe es einen Rückgang an Grundwehrpflichtigen von 9.000 Personen gegeben, was man auch bei der Verteilung zu spüren bekomme. Es würden auch immer mehr Organisationen Zivildiener anfordern.