Pflegekräftemangel: Stiftung startet im April

Die bereits im Herbst angekündigte Pflegestiftung startet im April - die ersten 250 Interessenten beginnen dann mit ihrer Ausbildung zur Pflegefachkraft. Mit der Stiftung will man dem Mangel an Pflegekräften entgegenwirken.

Im September einigten sich Land und Pflegeheimbetreiber auf einen Ausbau des Personales, um den wachsenden Bedarf zu decken und die Qualität in der Pflege zu erhöhen – mehr dazu in Neue Pflegestiftung schafft 470 Ausbildungsplätze (18.12.2017).

500 Fachkräfte werden ausgebildet

Der Pflegebereich ist und bleibt auch in Zukunft ein krisensicherer Arbeitsplatz: Der Bedarf an Pflegekräften wird - laut Prognose des Landes - bis 2025 um bis zu 50 Prozent zunehmen, das betrifft sowohl die stationäre, als auch die mobile Pflege. Bis Ende 2020 sollen 800 zusätzliche Dienstposten in der Pflege besetzt werden, rund 500 Fachkräfte sollen über die Pflegestiftung ausgebildet werden. Die Stiftung ist vorerst für zwei Jahre konzipiert, Land, Pflegeheime und Arbeitsmarktservice übernehmen die Kosten von insgesamt 2,8 Millionen Euro.

Pflege Hände

dpa/Oliver Berg

Für Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) bringt die Pflegestiftung Vorteile für alle Seiten: "Wir suchen jetzt und bilden aus. 500 Steirerinnen und Steirer, die in der Pflege arbeiten wollen, bekommen eine tolle Ausbildung als Pflegeassistent oder Heimhelfer, und wir sind dann guter Dinge, dass wir, wenn Menschen gepflegt werden müssen, dass wir das genauso gut wie bisher oder ein stückweit besser machen werden können.“

Für Arbeitslose und zur Weiterqualifizierung

Die Ausbildung zur Heimhelferin dauert sechs Monate, jene zur Pflegeassistentin zwölf Monate. Die ersten 250 Interessenten sollen im April ihre Ausbildung beginnen, so Kampus: "Zu einem Teil gibt es sie schon, das Arbeitsmarktservice wird die Menschen, die dort gemeldet sind, ansprechen. Und die großen Betreiber, wie die Volkshilfe zum Beispiel, werden auch Mitarbeiter ansprechen, die sich gerne weiterqualifizieren möchten.“

Günstigere Tarife für Betreuungsstunden

Das Interesse sei bereits groß, so die Soziallandesrätin, die zuversichtlich ist, dass der Bedarf in Zukunft gedeckt werden kann. Der Entwicklungsplan des Landes sieht übrigens einen Schwerpunkt der Versorgung Pflegebedürftiger zu Hause vor: Damit sich mehr Angehörige mobile Pflege leisten können, sollen auch die Tarife für Betreuungsstunden gesenkt werden. 13.000 Steirer verbringen derzeit ihren Lebensabend in einem Pflegeheim, 24.000 Pflegebedürftige werden derzeit zu Hause betreut.