Uni Graz will Forschungsarbeit stärken

Die Karl-Franzens-Universität Graz will ihre Forschungsarbeit national und international stärker sichtbar machen. In einem Entwicklungsplan bis 2024 wird der Fokus auf mehrere Bereiche gelegt – etwa auf den Klimawandel und das Alter.

Im Entwicklungsplan der Jahre 2019 bis 2024 werden „profilbildende Bereiche“ festgelegt. Für diese Bereiche will man Lösungen anbieten, so Rektorin Christa Neuper.

Alternde Gesellschaft und Klimawandel im Fokus

„Angesichts der Fülle an wissenschaftlichen Disziplinen an der Uni Graz braucht es einzelne Forschungsbereiche, die wir gebündelt noch stärker nach außen tragen, um die internationale Sichtbarkeit und Wahrnehmung des gesamten Hauses zu erhöhen“, so Neuper. Zwei dieser Bereiche haben sich laut Neuper aus „schon sehr erfolgreichen bisherigen Schwerpunkten“ entwickelt und widmen sich zwei der wohl größten Herausforderungen unseres Jahrhunderts - alternde Gesellschaft und Klimawandel.

Basis von bisherigen Erkenntnissen

Der erste geplante Profilbereich „BioHealth - Biowissenschaften des Stoffwechsels und des Alters“ basiere auf den bisherigen Erkenntnissen der Grazer Forscher in den Molekularen Biowissenschaften. Dieser Bereich werde sich - eng verknüpft mit dem Grazer BioTechMed-Verbund und der NAWI-Graz-Kooperation - mit der Identifizierung von Biomarkern beschäftigen. Diese könnten metabolische und altersassoziierte Erkrankungen voraussagen. Weiters sollen Fragen rund um den demografischen Wandel aus kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive erforscht werden.

Mehrere Fakultäten beteiligt

Der Profilbereich „Klimawandel und Nachhaltige Transformation“ werde aus dem bisherigen Forschungsschwerpunkt „Umwelt und Globale Wandel“ weiterentwickelt. Angelpunkt bleibe das international dicht vernetzte Grazer Wegener Center für Klima und Globalen Wandel. Beteiligt seien aber insgesamt fünf Fakultäten. Die Forscher wollen effiziente und ethisch vertretbare Strategien des Übergangs zu einer ressourcenschonenden Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln.

Zahlen und Fakten

Die Uni Graz zählt rund 32.000 Studierende und 120 Studiengänge. Jährlich beginnen rund 5.000 Personen ein Studium, 3.200 schließen es ab. In Forschung, Lehre und Management sind rund 4.300 Personen tätig. Zuletzt betrug das Budget jährlich rund 216 Millionen Euro.

Lösungen für Fragen der Zukunft

Bis 2021 sollen sich dann noch drei weitere Forschungskomplexe zu zusätzlichen „profilbildenden Bereichen“ entwickeln. Sie umfassen die Themen „Complexity of Life in Basic Research and Innovation, COLIBRI)“, „Regulierung, Information und Anreize im innovativen Umfeld“ sowie „Dimensionen der Europäisierung“, so Neuper. All diese Themen würden durch die gesellschaftliche Relevanz verbunden sein, so die Rektorin: „Sie greifen Fragen der Zukunft für unsere Gesellschaft auf. Es wird vor allen Dingen auch versucht, nicht nur Effekte zu beschreiben, sondern auch Lösungen zu entwickeln.“

Zusätzliche Professuren

Für die „profilbildenden Bereiche“ sollen zusätzliche Professuren, Prä- und Post-Doc-Stellen, Gastprofessuren sowie weiteres Personal und Forschungsinfrastruktur entstehen. Bisherige Forschungsschwerpunkte, die nicht in den neuen Profilbereichen aufgehen, sollen laut Neuper als „Netzwerke“ fortgeführt werden. Der Ende 2017 vom Universitätsrat beschlossene Entwicklungsplan ist die Grundlage für die kommende Leistungsvereinbarung für die Jahre 2019 bis 2021 mit dem Wissenschaftsministerium, in der die finanzielle Basis der Universität festgelegt wird. Die Verhandlungen sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

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