Energiekonzerne rüsten gegen Cyberkriminalität

Die österreichischen Energieversorger gehen gemeinsam gegen Cyberkriminalität vor. Die Energie Steiermark ist Teil dieses Teams zur Bekämpfung von Computerattacken, die in den letzten Jahren stark gestiegen sind.

Jedes Jahr gäbe es einige Dutzend ernsthafte Cyberangriffe auf die heimischen Energienetze, sagt Urs Harnik von der Energie Steiermark. Erfolgreich seien die Täter bis jetzt nicht gewesen, aber die Gefahr von Attacken auf die Computernetze sei groß geworden.

Austausch in Netzwerk

Deshalb sei es für alle von Vorteil, dass es seit vergangenem Mai das Pilotprojekt „Austrian Energy CERT“ gibt, bei dem neben den Energieversorgern auch Vertreter des Bundeskanzleramtes sowie des Innen- und Verteidigungsministeriums am Tisch sitzen: „Dieser Austausch funktioniert sehr gut. Wir bekommen Informationen über Vorfälle, über potenzielle Angriffe aus allen anderen Bundesländern, aber auch Cases aus dem ganzen europäischen Bereich. Wir tauschen uns in diesem Netzwerk aus und das hilft uns allen miteinander, die Versorgungssicherheit weiter auszubauen.“

Energie Steiermark

ORF

Die Energie Steiermark ist Teil der österreichweiten Plattform „Austrian Energy CERT“ zur Bekämpfung von Computerattacken.

Zusätzlich werde auch das Personal speziell auf die Gefahren von Cyberattacken hin geschult. Jeder Mitarbeiter müsse verpflichtend eine Computer-Sicherheitsschulung absolvieren, so Harnik.

Zentrale als Hochsicherheitstrakt

Ohne Computer undenkbar wäre inzwischen auch die Steuerung der Versorgung mit Gas, Strom oder Fernwärme. Die Zentrale, wo dies alles passiert, gleiche deshalb einem Hochsicherheitstrakt, und auch deren Ort werden geheim gehalten, so Harnik: „Wir sind natürlich verpflichtet, die Infrastruktur auch zu schützen, durch die entsprechenden Steuerungsmaßnahmen. Darum ist die Einsatzzentrale in einem bunkerähnlichen Gebäude untergebracht.“

Das österreichische CERT-Team trifft sich, so Harnik, vier bis sechs Mal pro Jahr in Wien. Zusätzlich bestehe aber über spezielle Mitarbeiter ein permanenter Wissens- und Erfahrungsaustausch.

Kriminelle verlagern ihre Taten immer häufiger von der Straße ins Internet: 38 Prozent aller Delikte in der Steiermark passieren bereits im Netz. Im Kampf gegen die Online-Kriminellen setzt die Polizei auch auf den Einsatz von Spezialisten - mehr dazu in Polizei rüstet gegen Online-Kriminelle auf (22.3.2018). Auch im medizinischen und touristischen Bereich gibt es Fälle von Cyberkriminalität - mehr dazu in Cyberkriminalität: Ärzte zunehmend gefährdet (19.3.2018) und Cyberangriffe: Tourismusressort startet Offensive (5.3.2018).

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