U-Bahn in Graz: Machbarkeit wird geprüft

Tausende Menschen fahren in Graz täglich mit dem Auto. Dazu kommen zahlreiche Pendler. Das öffentliche Verkehrsnetz stößt immer wieder an seine Grenzen. Einmal mehr taucht daher die Idee einer U-Bahn für Graz auf.

Immer wieder arbeitet man in Graz an alternativen Verkehrsmitteln. Sowohl über der Erde - wie etwa die Idee zur Murgondel - als auch unter der Erde. So diskutiert man in der ÖVP-FPÖ-Stadtregierung nun einmal mehr über den Bau einer U-Bahn. Von der Stadt Graz heißt es, dass beide Vorhaben derzeit anhand von Machbarkeitsstudien durch Fachleute geprüft würden.

Ziel: Entlastung der Verkehrsströme

Eine Art „Mini-Metro“ zwischen UKH und LKH, also eine West-Ost Achse, könnte gemeinsam mit einer Standseilbahn zwischen Nord und Süd Entlastung für Graz bringen. Derzeit werden die Verkehrsbewegungen in Graz mit Luftaufnahmen analysiert um zu sehen, wo Entlastung nötig sei.

Verschiedene Varianten für U-Bahn und Gondel

Eine U-Bahn wie etwa in Wien dürfe man sich in Graz nicht vorstellen, heißt es von den Verantwortlichen. Aber es gebe viele Varianten, etwa eine Unterflurstraßenbahn. Diese autonom geführte Straßenbahn könnte kosteneffizient auf eigener Trasse betrieben werden.

Natürlich würde der Bau Geld kosten, sagt Verkehrsexperte Kurt Fallast von der TU Graz, der die Projekte leitet. Allerdings koste auch der KFZ-Verkehr viel Geld. Rund 100 Millionen Euro würde beispielsweise eine Gondelverbindung vom Norden der Landeshauptstadt bis nach Puntigam kosten, schildert der Verkehrsexperte.

Pendler und Touristen könnten profitieren

Wenn Pendler am Weinzödl Parkplatz im Norden etwa in eine Gondel einsteigen und ohne Umsteigen bis zum Andreas Hofer-Platz gondeln können, sei das ein attraktives Angebot, so Fallast. Die Gondel würde alle 30 Sekunden und nicht alle zehn Minuten - wie ein Bus oder eine Straßenbahn - fahren. Das sei mehr als nur ein politisches Prestigeprojekt.

Außerdem sei eine Seilbahn auch ein touristisches Highlight, das Geld bringe und Graz-Besucher auf attraktiverem Weg in die Stadt befördere. Auch die gemischte Nutzung als Personen und Güterseilbahn wird von den Experten untersucht.