57.000 Objekte in Hochwasser-Gefahrenbereich

Die Hochwasserschutzmaßnahmen im Mur- und im Ennstal nach den verheerenden Unwettern des vergangenen Sommers sind in Umsetzung, teilweise auch schon fertig. Steiermarkweit stehen aber noch 57.000 Objekte im Gefahrenbereich.

Vor einer Woche zogen die ersten schweren Unwetter des Jahres 2018 über Graz, den Süden von Graz bis nach Leibnitz. Gleich danach kam aus den betroffenen Gemeinden der Wunsch nach verstärkten Hochwasserschutzbauten - der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) sagte daraufhin volle Unterstützung zu - mehr dazu in Rekordregen: Aufräumen von Graz bis Leibnitz (17.4.2018) und in Gemeinden pochen auf Hochwasserschutz (18.4.2018).

Arbeiten voll im Gang

Bereits voll im Gang sind die Hochwasserschutzbauten im Mur- und im Ennstal im Raum Oberwölz und Öblarn, wo es im vorigen Sommer verheerende Unwetter gab. Die heftigen Unwetter Anfang August des Vorjahres hinterließen Schäden von rund 100 Millionen Euro; von der Landesregierung wurden damals rund 48 Millionen für den Bau von Hochwasser-Schutzprojekten beschlossen - mehr dazu in Hochwasser: Land startet Selbstschutz-Initiative (10.8.2017) sowie in Nach Unwettersommer: Neuer Leitfaden soll her (25.9.2017).

Schild Hochwasser Straße Überschwemmung

Feuerwehr/C. Karner

In den betroffenen Gebieten wurde unmittelbar nach den Unwettern mit baulichen Hochwasserschutz-Maßnahmen begonnen, sagte Max Pöllinger von der Wildbach- und Lawinenverbauung: Dazu zählen Sperren beim Schöttelbach in Oberwölz, beim Katschbach in Schöder oder auch beim Walchenbach in Öblarn.

Teile bereits abgeschlossen

„Wir können vermelden, dass wir im Walchenbach bereits eine Sperre fertiggestellt haben, das heißt, die wirkt bereits bei den nächsten Hochwasserereignissen. Wir sind im Schöttelbach so weit, dass wir sagen können, dass wir ein Drittel dieses Schlüsselbauwerkes am Grabenausgang bereits fertiggestellt haben. Wir können sagen, dass wir mit diesen unmittelbar folgenden Projekten, also Walchenbach, Schöttelbach und Katschbach gut im Laufen sind beziehungsweise schon Teile dieser Projekte abgeschlossen sind“, so Pöllinger.

20 Millionen Euro pro Jahr

Insgesamt arbeitet die Wildbach- und Lawinenverbauung derzeit in der gesamten Steiermark an 52 Großbaustellen und noch einmal so vielen kleineren Hochwasserschutzbauten. Jährlich wird für rund 20 Millionen Euro verbaut.

Noch tausende Objekte im Gefahrenbereich

Ein Problem ist laut Pöllinger, dass in der Steiermark tausende Häuser und Objekte im Gefahrenbereich stehen, das heißt entweder in einer roten oder gelben Zone: „Es sind insgesamt 57.000 Objekte in der Steiermark, die im Gefahrenbereich eines Wildbaches stehen. Das heißt, es sind rund 22.000 Objekte, die in einer roten Gefahrenzone eines Wildbaches stehen beziehungsweise 35.000 Objekte in einer gelben Gefahrenzone.“ Das liegt auch daran, dass mit dem Erstellen von Gefahrenzonenplänen erst in den 70er-Jahren begonnen wurde - zur Zeit werden diese laufend erneuert oder revidiert.