Mutter drehte bei Elterngespräch in Schule durch

Die Polizei musste am Donnerstag bei einem Elterngespräch in einer Grazer Schule einschreiten: Eine Mutter war aggressiv geworden und verletzte auch zwei Beamte. Die 42-Jährige hatte schon einmal die Direktorin der Schule attackiert.

Anfang Februar hatte die Direktorin der Volksschule die Mutter darauf aufmerksam gemacht, dass es seit einiger Zeit Probleme mit den Kindern gebe und diese etwa die Unterrichtszeiten und –pflichten nicht ernst nehmen würden. Daraufhin ging die Mutter auf die Direktorin los und verletzte diese – mehr dazu in Mutter schlug auf Direktorin ein (3.2.2018).

Übergriff statt klärendem Gespräch

Bei einem Elterngespräch am Donnerstag eskalierte die Situation erneut: Es sollte ein klärendes Gespräch nach den Vorfällen vom Februar sein, stattdessen wurde die 42-Jährige wieder aggressiv. Die Direktorin musste die Polizei verständigen - die tobende Frau verletzte bei dem Einsatz zwei Beamte und muss jetzt erneut mit einer Anzeige rechnen.

Die Jugendbehörde ist bereits in den Fall involviert, der aber kein Einzelfall ist: Die Lehrergewerkschaft und auch die steirische Bildungsdirektion haben immer wieder mit Attacken an steirischen Schulen zu tun - verbal oder auch handgreiflich.

Konkrete Zahlen, wie viele Fälle bekannt sind, gibt es jedoch nicht, so Josef Zollneritsch, Leiter des schulpsychologischen Dienstes: „Es steigt natürlich eine latente Aggressionsbereitschaft in der Gesellschaft, aber auch merklich an den Schulen, aber das trotz allem in einem sicher zu bewältigendem Rahmen.“

Begleitung durch Jugendamt und Psychologen

Der zuständige Grazer Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) bestätigt, dass es in diesem konkreten Fall im Bezirk Graz-Gries eine Fallbegleitung von Schulsozialarbeitern, Jugendamt, pädagogischem Personal, Eltern und auch einem Dolmetscher gab: „Das hat es in diesem einen konkreten Fall gegeben. Leider ist es auch zu dem zweiten Vorfall gekommen.“ Wenn es in Schulen zu Übergriffen kommt, sind 30 Schulpsychologen an sieben Standorten steiermarkweit abrufbar, sagt Josef Zollneritsch.

Mehr Unterstützungspersonal gefordert

Laut Lehrergewerkschaft seien aber nicht aggressive Eltern das Hauptproblem - vor allem Schüler würden nicht davor zurückschrecken, das Lehrpersonal zu stoßen, zu verletzen oder seelische Grausamkeiten auszusprechen. Die Gewerkschaft fordert mehr Unterstützungspersonal für Gewaltprävention. Für die Prävention sind Schulsozialarbeiter zuständig: Steiermarkweit gibt es 63 Schulsozialarbeiter, diese betreuen Lehrpersonal und Schüler 63.000 Stunden pro Schuljahr.