Flussrückbauten für besseren Hochwasserschutz

Um vor Hochwasser geschützt zu sein, werden in der Steiermark ehemals begradigte Flüsse wieder rückgebaut. Neben einem neuen Projekt an der Mur ist auch ein Projekt an der Enns in Planung.

Die starken Regenmengen der letzten Tage haben den Pegel vieler steirischer Flüsse und Bäche ansteigen lassen und auch zu Überflutungen und Vermurungen geführt – mehr dazu in Nach Dauerregen: Lage entspannt sich.

Flüsse treten leichter über die Ufer

Flüsse zu begradigen, war bis vor wenigen Jahrzehnten gängige Praxis. Doch ein Fluss, der in einem künstlichen Flussbett fließt, ist schneller und er tritt auch leichter über die Ufer. Deshalb begann man in den letzten 15 Jahren nach und nach mit EU-Geldern, Flüsse wie zum Beispiel Bereiche der Mur oder auch Teile der Enns zu renaturieren und damit auch den Hochwasserschutz zu verbessern.

Projekte von EU genehmigt

Die Flussbetten wurden erweitert, Seitenarmsysteme aufgebaut und die Böschungen - wenn nötig - mit natürlichen Mitteln befestigt. Erst vor kurzem wurde ein weiteres Projekt genehmigt, sagt der Koordinator für Hochwasserrisikomanagement des Landes, Rudolf Hornich: „Wir haben erst jetzt im Frühjahr ein Projekt an der Grenzmur bewilligt bekommen. Hier werden rund 1,5 Millionen Euro investiert, auch in Renaturierungs- und Strukturierungsmaßnahmen an der Grenzmur.“

Rund 25 Mio. Euro für Flussrückbau

Nachdem die Projekte zu einem Großteil von der EU finanziert werden, müssen diese beantragt und genehmigt werden. Ein weiteres Großprojekt für die Steiermark liegt zur Begutachtung in Brüssel, so Hornich: „Es ist im Moment eingereicht, es geht um ein Renaturierungsprojekt, ein Gewässerentwicklungsprojekt für die gesamte steirische Enns. Da geht es um ein gesamtes Projektvolumen von fünf bis sechs Millionen Euro, das zu 85 Prozent von der EU mitfinanziert wird.“ Seit dem Jahr 2000 flossen in der Steiermark rund 25 Millionen Euro in den Flussrückbau.

Die Hochwasserschutzmaßnahmen im Mur- und im Ennstal nach den verheerenden Unwettern des vergangenen Sommers sind in Umsetzung, teilweise auch schon fertig. Steiermarkweit stehen aber noch 57.000 Objekte im Gefahrenbereich - mehr dazu in 57.000 Objekte in Hochwasser-Gefahrenbereich (22.4.2018).