Zwei Jahre Frutura: Nachfrage kaum zu decken
Derzeit werden in Bad Blumau auf 15,3 Hektar Tomaten und Co. gezogen, weitere sieben Hektar sollen bis 2020 hinzukommen, so Manfred Hohensinner, Geschäftsführer von Frutura. Beheizt werden die Glashäuser ganzjährig mit Wärme aus Thermalwasser.
Ware ausschließlich bei einer Handelskette erhältlich
Hohensinner hat derzeit mit „Luxusproblemen“ zu kämpfen, denn die Nachfrage nach seinen Paradeisern, Paprika und Gurken kann er kaum decken. Die Ernte von biologisch angebauten Tomaten, Spitzpaprika und Gurken liegt bei rund 1.000 Tonnen pro Jahr. Bis zu 5.000 Tonnen werden auf den elf Hektar in konventionellem Anbau geerntet. Dabei handelt es sich um diverse Paradeiser-Sorten. Die Ware wird ausschließlich bei der Handelskette Spar verkauft - mehr dazu in Gutes Erntejahr für Frutura (29.12.2017).
Lob für Geschmack und Herkunft
Laut Frutura kamen durchwegs positive Rückmeldungen: Konsumenten würden den Geschmack und die Herkunft aus Österreich loben. Bis 2020 sollen weitere sieben Hektar für konventionell angebaute Tomaten hinzukommen. Die Baugenehmigungen liegen laut Hohensinner schon alle vor, doch vorerst müsse man die im Vorjahr fertig gebauten elf Hektar erst voll hochfahren. Thema sei auch die Suche nach Mitarbeitern. Derzeit sind 150 Personen beschäftigt. Da habe sich die Lage im Vergleich zum Vorjahr zwar etwas entspannt, aber es sei immer noch schwierig, geeignete Arbeitskräfte zu finden.
Pläne für Schauglashaus müssen warten
Die geplante Gemüsewelt, ein Schauglashaus für Besucher mit Gastronomie, wird erst 2020 oder 2021 gebaut. Erst will man die sieben Hektar, die dritte Ausbaustufe, realisieren und dann auf gut 22 Hektar 7.000 bis 9.000 Tonnen pro Jahr ernten. Die Gemüsewelt befinde sicher daher erst in der Planungsphase. Hohensinner schwebt ein „Regionsprojekt“ vor, bei dem sich regionale Gastronomen einbringen können, wo viele Gemüse- und Obstsorten, auch Exoten, vorgestellt werden. Zudem soll Besuchern das richtige Kochen mit regionalen und gesunden Produkten veranschaulicht werden.
Frutura
Zu Frutura gehören neben den Gewächshäusern in Bad Blumau auch noch ein Kräuteranbau nahe Straden in der Südsteiermark sowie das Hauptquartier in Hartl bei Kaindorf (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) samt Verpackungszentrum. Zusammen werden knapp 500 Mitarbeiter beschäftigt. Der Umsatz stieg zuletzt auf 275 Millionen Euro an. Für das Wirtschaftsjahr 2018/2019 werden 300 Millionen Euro angepeilt.
Importe können reduziert werden
Mit der Heizung durch Wärme aus Thermalwasser hat das Glashaus bisher ein Alleinstellungsmerkmal in Österreich: Eine eigene Geothermiebohrung bringt das bis zu 125 Grad Celsius heiße Wasser für den ganzjährigen Anbau zutage. Das Thermalwasser erhitzt über einen Wärmetauscher das Wasser für die Heizung und wird nach der Nutzung wieder über eine zweite Bohrung in 3.000 Meter Tiefe zurückgeführt, sodass kein Thermalwasser verbraucht wird. Durch die Wärme des Thermalwassers kann das Fruchtgemüse insbesondere auch in den kühlen bzw. kalten Monaten Oktober bis Mai erzeugt werden. Zu dieser Zeit werden Paradeiser und Paprika vor allem aus Südeuropa sowie dem Nahen Osten importiert. Die Importe können durch die Frutura Thermal-Gemüsewelt somit reduziert werden.