Winterfrost: Große Ernteausfälle bei Marillen

Die steirischen Marillenbauern klagen über große Ernteausfälle. Die Einbußen betragen teils mehr als 60 Prozent. Grund ist der kalte Winter. Bei der Landwirtschaftskammer wird beraten, wie man den Bauern jetzt helfen kann.

Die Ernteausfälle bei den Marillen betreffen die gesamte Steiermark, so Wolfgang Mazelle vom Verband der steirischen Erwerbsobstbauern: „Es waren, denke ich, mit Sicherheit diese tiefen Temperaturen im Winter. Vielleicht auch noch der Temperaturverlauf wie er also hier sich dann gezeigt hat, dass also wirklich die Marillen abgestorben sind.“

Von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich

Die regionalen Wetterunterschiede waren groß. So sind die Bauern jetzt auch unterschiedlich stark betroffen, teilweise sind die Schäden enorm, sagt Mazelle: "Viele Betriebe melden Schäden im Ausmaß von 30, 40, 50, 60 Prozent und mehr ihres Marillenbestandes. Es ist, wie gesagt, von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich.“

Für Betriebe, die in den letzten beiden Jahren ebenfalls vom Frost betroffen waren, sind zusätzliche, hohe Ernteausfälle sogar existenzbedrohend, so Mazelle. Das Problem bei den aktuellen Schäden: Sie werden von der Versicherung nicht abgedeckt. "Die Möglichkeit eines Versicherungsschutzes gegen Spätfröste besteht erst ab dem Frühling und dieses Baumabsterben durch den Frost ist eigentlich nicht versicherbar“, so Mazelle.

Lebensmittelkontrolle Renner Original Wachauer Marille

ORF/Sunk

Auch im Vorjahr gab es starke, frostbedingte Einbußen bei Kirschen, Zwetschken, Erdbeeren, Pfirsichen und Marillen - mehr dazu in Klimawandel: Bauern klagen über Ernteverluste (23.10.2017).

Hier will das Land gemeinsam mit den Versicherungen Lösungen finden, um derartige Schäden künftig versicherbar zu machen, stellt Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) in Aussicht. Außerdem wird es Entschädigungen für die betroffenen Marillenbauern geben. Eine genaue Summe könne man aber noch nicht nennen, so Seitinger.

Keine Auswirkungen auf Kunden

Mazelle verweist auf die notwendige Beweisführung bei Schadenersatzzahlungen: „Obstbauern, die abgestorbene Marillenbäume oder gar ganze Anlagen haben, die abgestorben sind, werden sicherlich dann kontrolliert werden müssen.“ Übernächste Woche könnte es schon eine Lösung geben. Auf den Kunden werden sich die Ernteeinbußen nicht auswirken, versichert Mazelle.