Unwetter: Bundesheer in Gasen im Einsatz

Pioniere des Bundesheers sind seit Freitag im Hilfseinsatz in Gasen im Bezirk Weiz. Die Gemeinde ist nach den Unwettern Katastrophengebiet. Bei den Aufräumarbeiten ist das volle Ausmaß der Schäden entdeckt worden.

Zwei Tage nach dem schweren Unwetter mit orkanartigen Sturmböen ist die Gemeinde Gasen Donnerstagabend zum Katastrophengebiet erklärt worden: Straßen sind immer noch von umgefallenen Bäumen verlegt, die Gemeinde erhielt Hilfe vom Bundesheer.

Einsatz für mehrere Tage

40 Pioniere vom Baupionier- und Katastrophenhilfeeinsatzzug sind seit Freitagfrüh im Einsatz. Die Soldaten werden die Aufräumarbeiten auch am Wochenende fortsetzen. Der Einsatz dürfte voraussichtlich zehn Tage dauern, schätzt das Militärkommando. Die Soldaten werden zunächst im Fischbachgraben arbeiten, auch die Gewässer müssen rasch gesäubert werden.

Assistenzeinsatz

Bundesheer/Wolfgang Grebien

Die Sturmböen sorgten Dienstagabend in Gasen für eine Vielzahl von Windbrüchen in den Wäldern. Hubschrauberflüge waren bisher aufgrund des anhaltenden Windes mit Spitzen von mehr als 100 Kilometer pro Stunde nicht möglich. Bei der Einsatzbesprechung Donnerstagnachmittag, an der der Bürgermeister der Gemeinde Gasen, Erwin Gruber (ÖVP), Bezirkshauptmann Rüdiger Taus, die Einsatzorganisationen und der Leiter der steirischen Katastrophenschutzabteilung, Harald Eitner, teilnahmen, wurde der Katastrophenstatus ausgerufen.

Landesstraße gesperrt

Die Breitenauer Landesstraße (L104) war am Freitag von Birkfeld kommend nach wie vor aufgrund der Gefahrenlage gesperrt. „Wie sich jetzt herausstellt, haben die Stürme der letzten Tage in der Gasen Bäume wie Streichhölzer abknicken lassen“, so LH-Stv. Michael Schickhofer (SPÖ). Im Notfall müssten Rettungsfahrzeuge jedoch so schnell wie möglich wieder in die Gasen kommen. Daher hätten die Aufräumarbeiten höchste Priorität. Da die Einsatzkräfte der Region die Arbeiten nicht rasch genug abschließen können, wurde das Bundesheer um Assistenz angefordert, um schnellstmöglich alle Gräben vom Windbruch freimachen zu können und so schnell wie möglich die L104 freizubekommen.

Unwetterschäden

ORF

Umgestürzte Bäume haben in Gasen für große Schäden gesorgt.

Die Gemeinde Gasen im Bezirk Weiz war in den vergangenen Jahrzehnten schon öfter Schauplatz schwerer Unwetter. 2005 riss eine Mure einen Mann mit in den Tod. 2016 wurde die Landesstraße nach heftigen Regenfällen von einer Mure versperrt. Die Gemeinde hat rund 900 Einwohner und umfasst einen Graben mit dem Gasenbach, einem Nebengewässer der Feistritz.

Auch in der Nacht auf Donnerstag waren nach neuerlichem Starkregen und Hagel wieder Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz - mehr dazu in Neuerlich Starkregen und Hagel (14.6.2018). Die umfangreichen Aufräumarbeiten haben am Mittwoch nach den schweren Unwettern begonnen. Auch Piberegg im Bezirk Voitsberg wurde zum Katastrophengebiet erklärt - mehr dazu in Erneute Unwettereinsätze in der Steiermark (12.6.2018).