Gemeinden starten Pilotprojekt „Smart Village“

Intelligente Mülltonnen, smarte Straßenlaternen oder schlaue Winterdienste - all das wird jetzt in zwei steirischen Gemeinden getestet. Ziel des Projektes sei es, richtiges Mülltrennen zu unterstützen und Energie zu sparen.

Am Mittwochvormittag wurde das Projekt „Smart Village“, das von der Energie Steiermark und dem Abfallentsorger Saubermacher geleitet wird, vorgestellt. Rund 150 Haushalte in den Gemeinden Riegersburg und Feldkirchen sind in das Projekt eingebunden.

Grundproblem: falsche Mülltrennung

90 Prozent der Bürger bezeichnen die korrekte Mülltrennung als ihren wichtigsten Beitrag zum Umweltschutz. In der Realität sieht es jedoch ganz anders aus: „Wenn man sagt, in der Tonne habe ich 100 Prozent Müll, dann sind 40 Prozent Wertstoffe, Papier, Metalle - dann habe ich 25 Prozent biogene Anteile, Lebensmittel, die dort nicht hingehören. Das heißt, gerade ein Drittel des Mülls ist wirklich Restmüll, das Problem ist schon ein großes“, so Ralf Mittermayr, Vorstandssprecher des Müllentsorgers Saubermacher.

Abhilfe durch intelligente Sensoren

Mit speziellen Sensoren an Mülltonnen und Müllautos sowie einer eigenen Smartphone-App, der „App Daheim“, will man das Problem jetzt in den Griff bekommen. „Ich kann mich als Bürger ganz modern über mein Smartphone mit meinem Abfallbehälter verbinden, und der Müllwagen erkennt, wie viele Wertstoffe drinnen sind, und kann das zurückmelden“, so Mittermayr.

Projekt "Smart Village" der Energie Steiermark und der Firma Saubermacher

ORF

Ziel des Projekts sei es nicht, Müllsünder an den Pranger zu stellen, sondern die Menschen positiv zu motivieren, betont er. Teil von „Smart Village“ sei es auch, dass Straßenlaternen künftig ihre Beleuchtung quasi selbständig regeln und Sensoren an Fahrzeugen des Straßendiensts Auskunft darüber geben, wann man im Winter streuen muss und wie viel.

„Qualität und Abläufe in den Gemeinden optimieren“

„Kosteneinsparung ist in der Digitalisierung immer ein Thema, wir sehen es aber auch, um Qualitätsverbesserung zu erreichen, die Qualität für die Bürger in erster Linie zu verbessern, die Abläufe innerhalb der Gemeinden zu optimieren, da haben wir uns sehr bemüht, gemeinsam Angebote für die Gemeinden zu machen“, so Energie Steiermark-Vorstandssprecher Christian Purrer.

Vorerst würden rund 80 Haushalte in Riegersburg und rund 70 Haushalte in Feldkirchen südlich von Graz mitmachen. Eine Ausweitung auf andere Gemeinden und andere Bereiche sei geplant: „Ich denke nur an die Erkennung von Fahrbahnschäden, Hochwasserschutz - wir arbeiten an vielen Themen“, so Purrer. Das Pilotprojekt „Smart Village“ läuft ab sofort zwölf Monate lang.

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