Junkfood macht depressiv

Grazer Forscher haben in einer Studie das Zusammenspiel zwischen fettreicher Ernährung und Stoffwechselvorgängen im Gehirn untersucht. Den Experten zufolge kann der übermäßige Verzehr von Junkfood Depressionen begünstigen.

Ein Team um Peter Holzer von der Pharmakologie am Otto Loewi Forschungszentrum der Medizinischen Universität Graz konnte im geförderten EU-Projekt „MyNewGut" wichtige Faktoren zwischen dem Darm und dem Gehirn, die durch ungesunde Ernährung aus dem Gleichgewicht geraten, aufklären. Ein Test an Mäusen lieferte die notwendigen Erkenntnisse.

Verhaltensänderung durch fettreiche Nahrung

Eine Gruppe erhielt mehrere Wochen Futter mit einem Fettanteil von 60 Prozent, die anderen Mäuse bekamen eine ausgewogene Kost mit maximal zwölf Prozent Fettanteil. Nach acht Wochen Fett-Diät änderte sich das Verhalten der Tiere deutlich: „Die Tiere hatten weniger Interaktionen mit ihren Artgenossen, vernachlässigten ihr Fell und verspürten wenig Lust, zuckerhaltiges Wasser normalem Wasser vorzuziehen“, so Peter Holzer.

Fast Food

APA/dpa/Gero Breloer

Das alles seien Anzeichen für ein depressives Verhalten, so Holzer. Das Team rund um Holzer fand heraus, dass fettreiche Ernährung die Stoffwechselvorgänge im Gehirn beeinflusst. Das sogenannte „Mikrobiom“ hilft bei der Verdauung und scheint sich auch auf die Psyche auszuwirken. Fettreiche Nahrung verändert dieses Mikrobiom und dürfte so die Entwicklung von Depressionen beeinflussen.

Zusammenspiel von Ernährung, Darm und Psyche

Auch eine Abnahme von gewissen Bakterienstämmen im Dickdarm der Mäuse wurde bei Patienten mit Depression beobachtet. Mit diesen mikrobiellen Veränderungen sind laut den Forschern auffällige neurochemische Störungen im Gehirn der Mäuse aufgetreten. Es traten sowohl Änderungen des Stoffwechsels, als auch der Signalübertragung im Gehirn auf. Diese Effekte weisen laut Peter Holzer auf eine Störung der Gehirnfunktion hin, der Mediziner betonte aber, dass trotz dieser neu entdeckten Zusammenhänge noch viele Fragen zu Ernährung, Darm und Psyche offen seien.

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