Aktion „Rot heißt Stopp“ gegen Rotlichtsünder

Laut Polizei ist das Missachten roter Ampeln die zweithäufigste Unfallursache im Ortsgebiet. Mit Transparenten, die während der Rotphase aufgestellt werden, will man in Graz deutlich machen, dass das Fahren bei Rot kein Kavaliersdelikt ist.

Die Aktion wird von dem Kuratorium für Verkehrssicherheit, der Stadt Graz und der Grazer Polizei organisiert. Neben einer mehrtägigen Bewusstseinskampagne soll die automatische Rotlichtüberwachung an gefährlichen Kreuzungen ausgebaut werden.

Rund 24.000 Anzeigen durch Rotlichtkameras

In den letzten fünf Jahren gab es in Graz rund 314 Rotlicht-Unfälle. Dabei wurden 441 Menschen verletzt. Eine Person wurde getötet. Seit zehn Jahren sind in Graz zehn Rotlichtkameras in Betrieb. Sie werden abwechselnd an 15 Standorten installiert. „Das waren knapp 24.000 Anzeigen von Kraftfahrzeugen. Natürlich haben wir auch Probleme im Radverkehr und auch Fußgänger sind mitunter sehr undiszipliniert und gefährden sich damit selbst. Auch hier ist der Anteil sicher hoch, aber wir können die Zahl nicht genau angeben“, so Kurt Kemeter vom Stadtpolizeikommando Graz.

Schwerpunktkampagne „Rot heißt Stopp“ in Graz

KFV/APA-Fotoservice/Scheriau

Bis Freitag werden die Autofahrer in Graz zusätzlich mit Transparenten auf die Rotphase aufmerksam gemacht.

Bei drei Viertel der Rotlichtfahrer handelt es sich laut Kuratorium für Verkehrssicherheit um Männer. Je mehr Verkehr ist und je schneller gefahren wird, desto häufiger werden rote Ampeln missachtet. Sieben neue Kameras kommen jetzt dazu. Bernd Cagran-Hohl vom Grazer Straßenamt nennt die Kreuzungen mit den meisten Rotlichtübertretungen: „Der Radetzkyspitz am Joanneumring, die Keplerbrücke und die Wickenburggasse sind unsere Top 3 mit 2.800, 1.800 und 1.200 im Jahr.“

Evaluierung der Maßnahmen geplant

Wie viel die neuen Anlagen und die bewusstseinsbildenden Maßnahmen bringen, wird wissenschaftlich evaluiert - Ergebnisse soll es im Sommer 2019 geben. „Das ist absolut kein Kavaliersdelikt. Wenn man das nicht einhält, dann ist das auch zu ahnden, aber im Vordergrund steht natürlich, das wieder ins Bewusstsein zu rücken - auch zum eigenen Schutz, aber vor allem zum Schutz der anderen Verkehrsteilnehmer“, so die Grazer Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ). Die Stadt Graz investiert insgesamt 450.000 Euro.

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