Dokumentenfälscher in Graz ausgeforscht

Die Grazer Polizei hat einen 25-Jährigen ausgeforscht, der zwischen März 2014 und Dezember 2017 insgesamt 110 österreichische Dokumente gefälscht und verkauft haben soll. 18 weitere Verdächtige wurden angezeigt.

Während routinemäßiger Lenker- und Fahrzeugkontrollen waren bereits im Herbst 2017 vermehrt gefälschte österreichische Führerscheine sichergestellt worden. Die Spur führte die Ermittler schließlich zu dem 25-jährigen Grazer. Er wurde bereits Anfang des Jahres, am 17. Jänner 2018, von der Polizei festgenommen.

Grazer gab sich als Polizist aus

Bei durchgeführten Hausdurchsuchungen stellte die Polizei dann 15 Fälschungen sowie Datenträger sicher. Zwischen März 2014 und Dezember 2017 soll der Grazer insgesamt 110 österreichische Dokumente gefälscht und diese dann gewinnbringend verkauft haben, darunter waren 106 vorläufige Führerscheine sowie vier „Pickerlgutachten“.

Bei dem Verkauf dieser gab sich der Tatverdächtige als Polizist aus und stellte auch Scheckkarten-Führerscheine in Aussicht. Manchen erzählte er auch, dass er einen Bekannten bei der Polizei oder der Behörde hat, durch den er zu den Dokumenten kommt. Mit dem illegalen Geschäft verdiente der 25-Jährige mehr als 6.000 Euro.

19 Tatverdächtige involviert

Auch 19 weitere Tatverdächtige im Alter zwischen 21 und 56 Jahren konnten innerhalb der umfassenden Erhebungen in Graz ausgeforscht werden. Die Kunden - darunter auch zwei Frauen - sind großteils Österreicher, aber auch Afghanen, ein Syrer und ein US-Amerikaner sind unter ihnen. Bei ihnen handelt es sich um Bekannte des Verdächtigen, die er entweder aus seiner Siedlung oder noch aus seiner Schulzeit kennt.

Zu manchen Kunden kam er auch durch Mundpropaganda. Die meisten von ihnen nutzten sein Angebot, da sie entweder selbst noch nicht mit der Fahrschule fertig waren oder wegen Vergehen ihre Führerscheine abgeben mussten, erklärte Gruppeninspektor Johann Klammler auf eine APA-Nachfrage. Der 25-Jährige, der sich mit Gelegenheitsjobs wie DJ-Aufträgen über Wasser hielt und die Fälschungen als Zubrot nutzte, hatte mangels Führerscheins auch ein unechtes Dokument für sich selbst angefertigt.

Mann geständig

Bei der Einvernahme zeigte sich der Verdächtige geständig - er wurde nach zwei Tagen in Haft nach Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz jedoch wieder entlassen. Seine Kunden wurden bei der Staatsanwaltschaft Graz sowie der zuständigen Verwaltungsbehörde wegen des Lenkens von Fahrzeugen ohne gültigen Führerschein angezeigt.

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