App für mehr Sicherheit bei Großevents
Bei Großevents wie dem Nova Rock Festival oder dem Donauinselfest sind mehrere hundert Sicherheits- und Einsatzkräfte beschäftigt - diese müssen stets auf dem aktuellen Stand sein sowie den Überblick über das gesamte Geschehen behalten. Das Projekt „MONITOR“ von Joanneum Research Digital soll Abhilfe schaffen.
„Bild der Gesamtsituation“ durch App erfassbar
Über mehrere Kanäle hinweg sollen permanent Daten - etwa von optischen Bildern, Kamerabildern von Masten oder Wärmebildern aus der Luft - aufgenommen und Informationen abgeleitet werden. Neu ist, dass nun auch Daten über die Sicherheitskräfte selbst aufgenommen und verarbeitet werden. Die App verbindet sich über verschlüsselte Kanäle direkt mit der Einsatzzentrale. In dieser kann dadurch nachvollzogen werden, wer wo im Gelände im Einsatz ist und welche Aufgabe die Person gerade erfüllt.

JOANNEUM RESEARCH/ istock/SolStock
Bei einer Übung der Uni Graz zum Verhalten von Personen im Katastrophenfall im Frühjahr in Thal bei Graz wurde die App erprobt
Umgekehrt kann die Einsatzzentrale aber auch Informationen und Anweisungen an das Sicherheitspersonal übermitteln. „Somit ergibt sich ein Bild der Gesamtsituation mit Bildern aus der Luft, terrestrischen Bildern und Informationen einzelner Personen, da unser System all diese Informationen zusammenführt und zum Beispiel bei kritischen Entwicklungen rasch eine situationsangepasste Analyse zur Verfügung stellt – das gab es bisher noch nicht“, so Projektleiter Alexander Almer.
App auch für Koordination von Katastrophen
Auch im Katastrophenmanagement, wie etwa bei Waldbränden könnte die App künftig Verwendung finden. „Gerade bei Waldbränden konnte davor nur vom Waldrand aus beobachtet werden; erst wenn es zu einer starken Rauchentwicklung kam, konnten die Einsatzkräfte sehen, wo sich ein Brandherd befindet“, so Almer.
Die Idee entstand durch eine enge Zusammenarbeit von Joanneum Research mit Sicherheits- und Einsatzkräften. Die Umsetzung wurde durch Förderungen der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) ermöglicht.